Rüstungstendenzen an deutschen Hochschulen:

BS 2000 von Siemens im Vormarsch

28.03.1980

BONN (CW) - Die Rechnerausstattung der deutschen Hochschulen und Regionalen Rechenzentren verändert ihr Gesicht. Die verbreitete TR 440, von Siemens vertrieben, wird nach und nach abgelöst 1978 wurden vor allem Nach- und Umrüstungen auf Siemens-Rechner vorgenommen. Dies geht aus dem Jahresbericht hervor, den die Senatskommission für Rechenanlagen für das abgelaufene Jahr vorlegt.

Im Rechenanlagenprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), das zu 100 Prozent aus eigenen Mitteln finanziert wird, empfahl die Kommission Bewilligungen von rund 4,3 Millionen Mark. Im Programm zur Errichtung Regionaler Rechenzentren, zu 85 Prozent vom Bund, vom Sitzland zu 15 Prozent gespeist, belief sich das abschließend begutachtete Auftragsvolumen auf rund 41 Millionen Mark. Wie es in dem Bericht weiter heißt, empfahl die Kommission dem Bundesminister für Forschung und Technologie die Beschaffung neuer Rechenanlagen für die Universitäten Bremen, Kaiserslautern und Saarbrücken, außerdem die Erweiterung Regionaler Rechenzentren wie Berlin, Darmstadt, Erlangen und Stuttgart. Zur Finanzierung von Rechnern nach dem Hochschulbauförderungsgesetz, bei dem sich Bund und Land die Kosten teilen, wurden dem Wissenschaftsrat rund 70 Millionen Mark zur Aufnahme zur Aufnahme in den Rahmenplan empfohlen.

Einige der insgesamt sechs Universitäten, die auf Siemens 1979 umgerüstet hatten wie Saarbrücken, Berlin und Düsseldorf, schlossen sich zu dem von der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung, St. Augustin, geförderten Migrationsprojekt zusammen, erklärte Dr. Rolf Gengenbach von der DPG. Ziel sei, gemeinsam eine Software zu entwickeln, um den Übergang von der TR 440 auf das Siemens Betriebssystem BS2000 zu erleichtern.

Neben der Begutachtung im Einzelfall übernimmt die Kommission für Rechenanlagen die Koordination der Rechnerausstattung und erarbeitet für die Ausstattung der Hochschulen übergeordnete Kriterien.