Web

Brutale Videospiele als Auslöser für US-High-School-Shooting?

25.04.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Einer der Auslöser für den Amoklauf zweier Schüler an einer US-High-School im vergangenen Jahr waren offensichtlich brutale Videospiele. Zu diesem Ergebnis kam eine am Sonntag im Internet veröffentlichte psychologische Studie von Craig Anderson und Karen Dill. Die beiden Psychologen kamen zu dem Schluss, dass durch derartige Videospiele die Aggressivität und Straffälligkeit gerade bei Männern besonders gefördert werde. Diese Spiele, bei denen die aktive Teilnahme sowie das Lernen von Kampftechniken und Tötungsmethoden im Vordergund stehen, seien zudem gefährlicher als gewaltverherrlichende Filme in Kino und Fernsehen. Vor rund einem Jahr hatten zwei Teenager, Eric Harris und Dylan Klebold, an der Columbine High-School in Denver, Colorado, zwölf Mitschüler und einen Lehrer getötet, 23 weitere Personen verletzt und sich zuletzt

selbst umgebracht. Die psychologische Studie stützte sich unter anderem auf die Homepage von Harris, die eine abgeänderte Version des Videospiels "Doom" enthielt. Darin gab es zwei Schützen, die mit zusätzlichen Waffen und einer unbegrenzten Munitionsmenge ausgestattet waren. Die Gegner seien nicht in der Lage gewesen, sich zu wehren. Für ein damaliges Klassenprojekt hatten beide Schüler übrigens einen Videofilm abgeliefert, der ihrer personalisierten Doom-Version sehr ähnlich war.