Nach Angaben des zustaendigen EU-Kommissars Karel van Miert entwickelt sich die Angelegenheit in die richtige Richtung. Drei der vier beteiligten europaeischen Regierungen sind jetzt, wie es in Bruessel heisst, bereit, die Auflagen, die die EU an eine Genehmigung von Uniworld knuepft, zu erfuellen. Bei Uniworld handelt es sich um ein Joint-venture zwischen AT&T und Unisource, das integrierte paneuropaeische TK-Dienste mit einem globalen Up-Link fuer Unternehmenskunden anbieten will und deshalb genehmigungspflichtig ist. Der daran beteiligte Partner Unisource ist selbst wiederum ein Joint-venture, an dem Carrier aus Schweden, Spanien, den Niederlanden sowie der Schweiz beteiligt sind.

Noch legt sich Spanien quer

Bis auf Spanien sind die Beteiligten gewillt, die Bruesseler Auflagen zu erfuellen. Zu den Bedingungen, von denen die EU eine Genehmigung abhaengig macht, gehoert unter anderem die Oeffnung des Marktes fuer Datenuebertragung bis zum 1. Juli dieses Jahres sowie die endgueltige Liberalisierung des TK-Marktes einschliesslich der Sprachkommunikation bis zum 1. Januar 1998. Darueber hinaus erwartet die Europaeische Kommission (EC), dass jede Regierung eine unabhaengige Regulierungsbehoerde ins Leben ruft.

Von den Amerikanern fordert die EC, dass auslaendische Wettbewerber, die mit den grossen Playern im US-Geschaeft konkurrieren wollen, das Recht erhalten, ihre Netze mit der Infrastruktur der US-Carrier zu verbinden. Diesem Verlangen stimmten die USA waehrend einer Handelskonferenz in Kobe, Japan, mittlerweile zu.

Neue Regeln gelten fuer alle Player

Zudem einigten sich die quadrilateralen Laender, wie die Kobe-Runde aus Kanada, USA, Japan und der EU auch genannt wird, darauf, dass die neuen Regeln nicht nur fuer die alten monopolistischen staatlichen Telecom-Gesellschaften gelten, sondern fuer alle "Major Suppliers", also auch fuer groessere private Anbieter. Besonders fuer die EC war die Oeffnung der AT&T-Verbindungen die Grundvoraussetzung fuer einen Fortschritt bei den Telecom- Verhandlungen im Rahmen der World Trade Organization (WTO) in Genf.