Unternehmen benötigen eine digitale Strategie, die ihren Mitarbeitern die Arbeit wesentlich erleichtert. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Digitalisierung von Workflows. Lernen Sie hier Konzepte kennen, die den Menschen in den Fokus nehmen.

IT/OT-Integration

Brücke zwischen Fertigung und zentraler IT

06.02.2023
Das Zusammenspiel von IT und OT ist kritisch für den Erfolg von Smart Manufacturing – technisch aber herausfordernd. Nun gibt es eine gemeinsame Plattform.
Mit der OT-Lösung von ServiceNow können Daten aus der OT auch für andere Funktionen im Unternehmen genutzt werden, zum Beispiel für ein übergreifendes Enterprise Asset Management.
Mit der OT-Lösung von ServiceNow können Daten aus der OT auch für andere Funktionen im Unternehmen genutzt werden, zum Beispiel für ein übergreifendes Enterprise Asset Management.
Foto: Gorodenkoff - shutterstock.com

Die Digitalisierung der Produktion treibt die Fertigungsunternehmen um. Viele IIoT-Projekte (Industrial Internet of Things) kommen nicht so voran, wie sich Firmen das vorstellen. Eines der großen Hindernisse dabei ist die Integration von IT und OT (Operational Technology). Die IT umfasst alle Technologien zur Datenverarbeitung wie Software, Hardware, Kommunikationssystem und Services. Zur OT gehören Hard- und Software, mit der die Leistungen physischer Geräte, Maschinen, Anlagen sowie deren Prozesse überwacht und gesteuert werden. Und um IIoT in der Fabrik umzusetzen, müssen beide Welten zusammenkommen.

IT und OT werden miteinander verknüpft, um zum Beispiel Daten aus der Fertigung analysieren zu können. Nur so lässt sich Nutzen aus einer smarten Fabrik ziehen - etwa durch eine vorausschauende Wartung der Produktionsanlagen. Dafür brauchen Unternehmen eine umfassende Sicht auf ihre Maschinen und Geräte. Das ist nicht einfach. Denn bevor sich Fertigungsunternehmen daran machten, ihre Produktionsumgebung zu digitalisieren und zu vernetzen, hat die OT ein recht isoliertes Dasein geführt.

Unternehmen brauchen nun Konzepte, um dies zu ändern. So hat Servicemanagement-Spezialist ServiceNow seine eigenen Lösungen erweitert und stellt nun mit Operational Technology Managementauch Funktionalität für Fertigungs- und Montageabläufe zur Verfügung. Konkret geht es um drei Module, die aufeinander aufbauen.

Alle OT-Komponenten werden sichtbar

Im ersten Schritt können Anwender die Technologie von ServiceNow nutzen, um das gesamte OT-Equipment sichtbar zu machen - also zum Beispiel zu klären: Welche Assets sind überhaupt vorhanden? Wo stehen sie? Welche Firmware läuft darauf und wie ist deren Update-Status?

"Das ist ein aus der IT bekanntes Modul, das wir an die Anforderungen der OT angepasst haben", erklärt Jürgen Schön, der sich bei ServiceNow mit dem Thema Smart Manufacturing beschäftigt. "Das System deckt die verschiedenen Schichten auf, die es typischerweise in der OT gibt, indem es das gesamte Netzwerk scannt. Auf diese Weise entsteht ein Gesamtbild aller Komponenten, die in einer Fertigung miteinander kommunizieren."

Im nächsten Schritt lässt sich mit Hilfe der ServiceNow-Technologie die Verwundbarkeit der Umgebung anzeigen. Das heißt etwa: Wo gibt es potenzielle Schwachstellen in puncto Sicherheit? Wo könnte es Probleme bei der Software-Kompatibilität mit neuen Komponenten geben? So können die Assets bestimmten Risikoklassen zugeordnet werden.

Darauf lässt sich schließlich ein Servicemanagement aufsetzen, um die zuständigen Personen bei Problemen oder Ausfällen möglichst schnell zu informieren. Auch dieses ist speziell auf die Anforderungen der OT zugeschnitten. Denn Themen wie etwa Verfügbarkeit sind in der Produktionsumgebung deutlich kritischer als in der Büro-IT. Wenn eine Fertigungsmaschine ausfällt, steht im schlimmsten Fall die gesamte Produktion still. Solche Aspekte müssen denn auch beim Incident-Management berücksichtigt werden.

Fertigungsexperten die Angst nehmen

Die Lösung von ServiceNow bildet alle Zugriffsrechte, Rollenmodelle und Prozesse aus der OT ab, berichtet Schöns Kollege Jan Hejmann. "Damit können wir den Kollegen aus der Fertigung mitunter die Angst nehmen: Sie sind nicht gezwungen, die Standards aus der IT wie etwa ITIL zu übernehmen."

Laut Hejmann besteht der Vorteil darin, dass man sich trotzdem auf der ServiceNow-Plattform befindet. Das bedeutet, die Daten aus der OT könnten auch für andere Funktionen im Unternehmen wie ein übergreifendes Enterprise Asset Management genutzt werden. "Wir bringen die Konfigurationswelt der OT mit beispielsweise der Bestandswelt eines ERP-Systems zusammen", so Hejmann. "Wenn etwa eine Maschine defekt ist, kann ich sofort sehen, ob es dazu einen Servicevertrag gibt."

Mit diesem Plattformkonzept lege man die technische Basis für die Integration von IT und OT, betont Jürgen Schön. "Diese Plattform sollte dann in eine passende Organisationstruktur eingebettet werden - inklusive der relevanten Prozesse und Personen. Dabei können wir die Unternehmen beraten." Schließlich sei die Verknüpfung von IT und OT nicht nur ein technisches, sondern auch ein organisatorisches Thema.

Die Risiken werden erst jetzt bewusst

Die Nachfrage nach entsprechenden Lösungen nimmt laut Schön rasant zu - getrieben vor allem von Sicherheitsüberlegungen. Denn mit der Vernetzung der Produktionsumgebung steigt die Gefahr, dass auch diese zum Ziel von Hackerangriffen wird. Somit machen sich Unternehmen nun daran, die OT in ihre Sicherheitsstrategie miteinzubeziehen.

Nach Meinung von Jürgen Schön seien viele Fertigungsunternehmen die Digitalisierung ihrer Produktion angegangen, ohne die sich daraus ergebenden Konsequenzen vollständig zu überblicken. "Die Risiken, auf die sie sich dabei eingelassen haben, würden ihnen jetzt erst bewusst. Entsprechend groß sei die Nachfrage nach Lösungen, mit denen sich alle OT-Komponenten erfassen lassen und mögliche Schwachstellen offengelegt werden. "Allein dadurch erhöhen sie ihre Sicherheit", so Schön.

Mehr über das Operational Technology Management von ServiceNow erfahren Sie hier.