Zum Ende des Jahres

Bruce Schneier verlässt BT

17.12.2013
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Security-Guru Bruce Schneier wird seinem Arbeitgeber BT den Rücken kehren. Mit Schneiers Kritik am Überwachungsprogramm des britischen Geheimdienstes hat es aber angeblich nichts zu tun.
Bruce Schneier ist Ende des Jahres raus bei BT.
Bruce Schneier ist Ende des Jahres raus bei BT.
Foto: Peter Houlihan

In einer kurzen, dennoch geleakten internen E-Mail an die Mitarbeiter verkündete BT-CEO Mark Hughes: "BT’s Security-Zukunftsforscher Bruce Schneier wird das Unternehmen nach acht Jahren verlassen. Bruce kam 2006 im Rahmen der Counterpane-Übernahme zu BT und war seitdem ein sehr guter Bestandteil dieser Firma. Ich möchte mich bei ihm für alles, was er geleistet hat, bedanken und wünsche ihm für seine zukünftigen Pläne viele Erfolg."

Insider mutmaßen, dass die Trennung etwas mit Schneiers öffentlicher Kritik an den Überwachungsaktivitäten von NSA und dem britischen Geheimdienst GHCQ zu tun haben könnte - dies wird jedoch sowohl von BT als auch Schneier selbst bestritten. Einem Unternehmenssprecher zufolge sei das Arbeitsverhältnis an einem "natürlichen Ende" angelangt. Schneier selbst äußerste sich gegenüber "The Register" ähnlich: "Das alles hat mit der NSA nichts zu tun. Sie (BT, Anm. d. Red.) waren nicht glücklich mit mir. Sie wussten aber, dass ich ein unabhängiger Denker bin und haben nie versucht, mir irgendetwas vorzuschreiben. Es ist nun einfach Zeit für etwas Neues."

Einigen Anfang November veröffentlichten Dokumenten von Whistleblower Edward Snowden zufolge ist BT genau wie Vodafone und Verizon in die Überwachungsaktivitäten des GHCQ involviert, indem es dem Geheimdienst Verkehrsdaten zur Verfügung stellt und teilweise sogar das direkte Einklinken in Unterwasserkabel ermöglichen soll. Kurz vor Auftauchen dieser Informationen hatte Mark Hughes entsprechende Vermutungen, BT könne dem GHCQ helfen, noch relativiert. Auf der RSA Conference Europe sagte er vor Pressevertretern, dass die TK-Unternehmen sich nicht von anderen großen Branchen in Großbritannien unterschieden, was die Beziehung zum Geheimdienst anginge.