Broker helfen bei Open-Source-Auswahl

25.01.2006
Von Kai Dupke
Die ungeheure Menge der Open-Source-Projekte behindert Entscheider. Ein Broker kann zwischen Entwicklern und Anwendern vermitteln. Die Anforderungen sind allerdings hoch.

Die Suche nach einer Open-Source-Strategie stellt Entscheider regelmäßig vor schier unüberwindbare Hürden. Der Versuch, entsprechende Software einzusetzen, scheitert häufig schon daran, einen Überblick über potenziell nützliche Projekte zu gewinnen. Allein das Portal Sourceforge.net, der bekannteste Hoster von Open-Source-Initiativen, führt über 98000 Projekte mit mehr als einer Million beteiligten Entwicklern auf.

Hier lesen Sie...

  • was die Zusammenstellung der passenden Open-Source-Programme so schwer macht;

  • welche Aufgaben ein Broker als Schnittstelle zwischen Anwendern und Entwicklern hat;

  • über welche Qualifikationen ein Broker verfügen sollte;

  • wie sich Anwender gegenüber Open-Source-Projekten verhalten sollten.

Der Open-Source-Broker muss in der Lage sein, eine hinreichend große Übereinstimmung zwischen den Interessen zweier Welten herbeizuführen.
Der Open-Source-Broker muss in der Lage sein, eine hinreichend große Übereinstimmung zwischen den Interessen zweier Welten herbeizuführen.

Zusätzlich werden Entscheidungen für Open Source durch fehlende Informationen über Return on Investment und Total Cost of Ownership oder die Zukunftsfähigkeit eines Arbeitsansatzes behindert. Vielerorts fehlen Informationen über den erfolgreichen Einsatz in Unternehmen. Auch werden in der Regel keine Aussagen über die Aufwendungen für Migration, Einführung oder Betrieb getroffen. Letztendlich vermag der Anwender häufig keinen schnellen Einblick in die Struktur oder den Hintergrund eines Projektes zu gewinnen, weshalb er dessen Überlebensfähigkeit nicht bewerten kann.

Die hier dargestellten Hürden liegen in der Natur von Open Source begründet. Fast alle quelloffenen Lösungen werden unabhängig von Firmenstrukturen oder unternehmerischen Überlegungen entwickelt. Daher muss ein Anwender auf jene Informationen verzichten, die ein klassisches Produkt-Marketing zur Verfügung stellen würde.

Das Gute daran ist, dass diese Open-Source-Projekte keinen marktpolitischen Einflüssen oder Überlegungen ausgesetzt sind. Fast immer arbeiten die Entwickler regelrecht kompromisslos auf ihr Ziel hin. Und das besteht normalerweise darin, die technisch beste Lösung zu finden. Dadurch ist im Open-Source-Umfeld kaum mit Lösungen zu rechnen, die noch gar nicht fertig sind, das aber vorgaukeln.

Für den Anwender ist Open Source ein Rohdiamant, der seinen Vorstellungen entsprechend geformt werden kann. Hier kommt der Open-Source-Broker ins Spiel. Er vermittelt zwischen der Entwickler-Community und dem potenziellen Anwender. Dazu begleitet er den Anwender vom Wunsch, Open Source einzusetzen, bis zum erfolgreichen Betrieb.