Steht TK-Konzern vor einer Führungskrise?

British Telecom verliert nach CEO auch Finanzchef

16.11.2001
LONDON (CW) - Innerhalb einer Woche musste British Telecom (BT) den zweiten Rücktritt eines Topmanagers bekannt geben. Nach Chief Executive Officer Peter Bonfield verlässt auch der angesehene Finanzchef Philip Hampton vorzeitig den TK-Riesen, der für das vergangene Quartal einen Verlust von umgerechnet 2,42 Milliarden Euro auswies.

Nach dem überraschenden Rücktritt von Konzernchef Bonfield war Hampton kurzzeitig schon als sein Nachfolger gehandelt worden. Der Finanzchef, der vor einem Jahr von British Gas zu BT kam, galt als der Architekt der Restrukturierung des Konzerns. In den Augen der Analysten war er der fähigste Mann in der Konzernspitze, da er in den vergangenen sechs Monaten die unter Bonfield von einer auf 28 Milliarden Pfund angehäuften Schulden eindämmte. Hampton hatte auch die Abspaltung des BT-Mobilfunkbereichs in die eigenständige Firma mm02 eingeleitet. In wenigen Tagen soll die Handy-Tochter, zu der auch die deutsche Viag Interkom gehört, an die Börse gehen. Umso überraschender kam Hamptons Ankündigung, dass er seinen Vertrag nicht verlängern und spätestens bis November 2002 den Konzern verlassen will. Spekulationen, dass ein Streit mit Chairman Christopher Bland zu Hamptons Rücktritt führte, wies Bland zurück. Auf einer Pressekonferenz bezeichnete Hampton BT als geändertes Unternehmen, das eine komplett neue Führungsmannschaft brauche. Chairman Bland, der selbst erst seit Mai dieses Jahres an Bord ist, steht nun vor der schwierigen Aufgabe, einen neuen CEO und Finanzchef zu finden. (am)