Anleger sind trotzdem enttäuscht

British Telecom in den schwarzen Zahlen

02.06.2000
MÜNCHEN (CW) - Trotz eines positiven Jahresabschlusses 1999/00 zeigen sich die Investoren von British Telecom (BT) enttäuscht. Zwar übertraf die britische Telefongesellschaft die gedämpften Erwartungen der Analysten, doch diese prognostizieren BT weiterhin eine schwierige Zukunft.

Die Unternehmenszahlen des am 31. März zu Ende gegangenen BT-Fiskaljahres 1999/00 offenbaren ein eher laues Geschäftsjahr. Zwar stieg der Gesamtumsatz um 20 Prozent von umgerechnet 29,6 auf 35,5 Milliarden Euro an. Der Gewinn vor Steuern und Sonderaufwendungen dagegen sank um 5,3 Prozent von 5,3 auf fünf Milliarden Euro, und der Vorsteuergewinn schrumpfte sogar um satte 32 Prozent von sieben auf 4,8 Milliarden Euro. Was die Anleger vor allem beunruhigen dürfte, ist der kleinere Gewinn je Aktie von 0,51 Euro statt der 0,75 Euro des Vorjahres und der Umstand, dass in den Zahlen sogar noch ein Gewinn aus dem Verkauf von BT-Anteilen am US-Carrier MCI Worldcom enthalten ist.

BT-Chef Peter Bonfield machte für den Druck auf die Profitrate die geringeren Einnahmen aus Telefongebühren sowie die zusätzlichen Ausgaben für ein eigenes Breitbandnetz und andere Dienste verantwortlich. Trotzdem zeigte er sich optimistisch. BT sei vor allem in den Wachstumsbereichen Datenverkehr und Mobilfunk gut positioniert, für die bereits Werbekampagnen geplant seien. Darüber hinaus sei eine Reihe von Schritten zur Neuordnung des Konzerns eingeleitet: Die neue Unternehmensstruktur besteht nicht mehr aus einer regionalen, sondern einer Gliederung nach Unternehmensbereichen.

Analysten und Anleger blieben skeptisch, ob die angekündigte Restrukturierung den Druck von den Gewinnmargen nehmen werde. Noch steigen die Kosten schneller als die Umsätze. Und weil das Festnetzgeschäft zunehmend am Profit zehrt und Wachstum hauptsächlich vom Auslandgeschäft erwartet wird, fürchtet man weitere Verluste der BT-Aktie.