EDS würde damit eines der wichtigsten weltweiten Projekte entzogen, denn das Volumen des Outsourcing-Abkommens beläuft sich auf vier bis fünf Milliarden Pfund (zirka 5,7 bis 7,1 Milliarden Euro). Hintergrund der aktuellen Empfehlung sind Systemfehler, die dazu führten, dass in den vergangenen drei Jahren bis zu zwei Milliarden Pfund Steuergutschriften zu viel ausgezahlt wurden, berichtet die "Financial Times Deutschland". Die Probleme wurden allerdings nicht allein EDS und Accenture angekreidet. "Entscheidungen auf politischer und leitender Ebene" hätten ebenfalls eine Rolle gespielt.
Das Thema hat eine besondere Brisanz, weil die britischen Steuereinnahmen sinken, neue Gesetze anstehen und umgesetzt werden müssen und die Zukunft der Steuerbehörde als eigenständige Institution auf dem Prüfstand steht. Sollte die Behörde dem Rat des Vorstands folgen, wäre der Provider-Wechsel zudem ein sehr interessantes Fallbeispiel dafür, wie sich die Übergabe laufender Systeme samt dem Wissen um spezielle Betriebsabläufe gestaltet.
Der Vertrag zwischen der britischen Steuerbehörde und EDS beziehungsweise Accenture läuft im kommenden Juli aus. Der Verwaltungsrat schlug als künftigen Provider Cap Gemini und Fujitsu vor. (jha)