Analyse-Tool für MQ Series

Bristol setzt Kurs in Richtung Middleware

09.06.2000
MÜNCHEN (CW) - Nach der Niederlage im Lizenzstreit mit Microsoft im vergangenen Jahr meldet sich Bristol Technology nun mit neuer Produktstrategie zurück. Im Mittelpunkt steht das Analysewerkzeug "Esleuth" für IBMs Messaging-Middleware "MQ Series".

Bisher war für Bristol das Softwarewerkzeug "Wind/U" sein wichtigstes finanzielles Standbein. Mit diesem Tool können Windows- und Windows-NT-Applikationen auch auf anderen Betriebssystem-Plattformen wie IBMs OS/390 oder Digitals Open VMS laufen. Doch schon 1997 hatte Microsoft den bestehenden Vertrag mit Bristol über die Bereitstellung des gesamten Programmcodes von Windows NT gekündigt, die Lizenzgebühren drastisch erhöht und im Rahmen des Windows-Interface-Source-Environment-(Wise-)Abkommens nur noch Programmteile des Betriebssystemcodes geliefert. Den anschließenden Rechtsstreit verlor Bristol im letzten Jahr und musste sich den Bedingungen Microsofts fügen.

Mit Esleuth geht das Unternehmen nun neue Wege. Das Tool soll IT-Abteilungen ansprechen, die bei ihrer Arbeit mit MQ Series Transaktionen auf Prozessfehler und Leistungsengpässe hin analysieren wollen. Für den Aufbau der benötigten Vertriebs- und Sales-Mannschaft will Bristol erstmals seit der Firmengründung im Jahr 1991 auch Risikokapitalgeber an Bord holen. Zudem sind weitere Middleware-Produkte geplant, die laut Hersteller mit zusätzlichen Funktionen für die Analyse, Testautomatisierung und für die Prozessmodellierung aufwarten werden.