Interfaces für RS232, Ethernet und die Sprachkommunikation

Bremer Betriebstechnik-Institut installiert Focon-Netz von STC

08.03.1991

BREMEN (CW) - Im Rahmen eines Pilotprojektes mit der Deutschen System-Technik GmbH (DST) will das Bremer Institut für Betriebstechnik und angewandte Arbeitswissenschaft (BIBA) die Einsatzmöglichkeiten von Lichtwellenleitern in der Fertigungsautomatisierung erproben. Vorgesehen ist der Einsatz des STC-Netzes "Focon 34".

Das Focon-Kommunikationssystems ermöglicht eine offene Vernetzung und eignet sich für die integrierte Übertragung von Sprache, Bild und Daten einschließlich periodischer und zeitkritischer Files. Als wesentliche Merkmale empfängt es neben der Übermittlungskapazität von 34 Mbit/s, ISDN-Fähigkeit und Echtzeitübertragung unter anderem über dezentrale Systemauslegung, Fehlertoleranz und Netzwerk-Management. Der Verbund besteht aus strang- oder ringförmig miteinander verbundenen aktiven Busstationen und nutzt zur Kommunikation auf den Schichten 2 bis 4 ISO/OSI-kompatible Protokolle. Dabei lassen sich die Glasfasern zusätzlich an jeder Busstation vermaschen.

Konfiguration mit bis zu 254 Busstationen

Jede Bus Access Unit (BAU) verfügt über zehn Steckplätze

zur Aufnahme der individuellen Teilnehmerschnittstellen, der sogenannten Bus Interface Units (BUI). Eine Konfiguration kann bis zu 254 Busstationen umfassen. Focon weist eine Zeitmultiplexstruktur auf, das heißt, die Teilnehmerinformation wird zeitlich segmentiert und synchron im 34-Megahertz-Takt in die zugewiesenen Zeitschlitze eingekoppelt. Auf diese Weise lassen sich 1088 voneinander unabhängige Übertragungskanäle mit einer Kapazität von jeweils 32 Kbit/s definieren. Das Focon-Management dient in erster Linie der Initialisierung beziehungsweise der Inbetriebnahme des Netzes und der Erstkonfiguration.

Einbindung in öffentliche Netze

Die am BIBA vorgesehene Konfiguration basiert auf zwei Glasfaserkabeln mit je 150 Meter Länge und zwei BAUs mit insgesamt zwölf Bus Interface Units. Dabei werden neben RS232- und Ethernet-Schnittstellen vier Anschlüsse für die Sprachkommunikation geschaffen. Bei den einzubindenden CIM-Einrichtungen handelt es sich um eine Fräsmaschine, eine Stanze und ein Steuerungszentrum. Die erforderlichen Protokolle zur Maschinensteuerung stellen die Bremer Betriebstechniker, die bisher nur mit heterogenen Netzen arbeiteten, selbst bereit.