Siemens-Basisinformationssysteme:

Breitengeschäft über Standardsoftware

21.09.1979

MÜNCHEN (hö) - "Das erste Mal ist Siemens auf der SYSTEMS vertreten - es ist aber auch das erste Mal, daß Siemens hierzu Produkte vorweisen kann", resümierte Albrecht Doehler, Vertriebsleiter des Geschäftsbereiches Basisinformationssysteme am ersten SYSTEMS-Tag für den Münchner Computerhersteller.

Vom Bildschirm-Computer 6.610, entstanden aus der Zusammenarbeit der Siemens AG mit der Firma Tandberg in Oslo (von deren Data Division Siemens kürzlich die Mehrheit übernommen hat), wurden bis jetzt über 800 Stück ausgeliefert Noch in diesem Jahr soll das Breitengeschäft mit dem branchenneutralen Software-Paket "SICAP" anlaufen, das die Bereiche Auftragswesen, Finanzbuchhaltung und Personalwesen abdeckt. Als erstes Branchenpaket bietet Siemens für die Bauwirtschaft "Sikal" an, mit dem die gesamte Baukalkulation durchgeführt werden kann.

Von den auf der diesjährigen Hannover-Messe vorgestellten Bürocomputern 6.620/6.640 wurden bisher über 300 Stück bestellt; 100 sind bereits ausgeliefert. Die Funktionspakete "Madis" (Maskenorientiertes Dialogsystem) und "DBMS" (Datenbank-Managementsystem) sollen ab Anfang 1980 die Einsatzmöglichkeiten der Systeme 6.620/6.640 noch erweitern. In der zweiten Hälfte 1980 will Siemens mit dem branchenneutralen Paket "Simas" starten. Das Branchensoftwarepaket "Siwis" für Kfz-Werkstattbetriebe wird gerade auf der internationalen Automobilausstellung in Frankfurt vorgestellt. Für die Systeme 6.620/6.640 plant Siemens Systemerweiterungen: Anfang 1980 eine auf 512 KB erweiterte Hauptspeicherkapazität für das System 6.640, ab Ende 1980 auch für die 6.620. Zur Hannover-Messe 1980 werden größere Fest-Wechselplatten-Kapazitäten mit 48/16 und 80/16 MB angeboten werden.

Für die Kommunikation mehrerer 6.620/6.640 untereinander bietet der Geschäftsbereich Basisinformationssysteme Sinec an, ab 1980 auch zur Kommunikation mit dem System 7.700 über HDLC. Der Anschluß an öffentliche Paketvermittlungsnetze soll ab Ende 1980 beziehungsweise mit Einführung dieses Dienstes durch die Deutsche Bundespost möglich sein.

Im Frühjahr 1980 will Siemens mit der Datenkasse auch in das Marktsegment Handel einsteigen.