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Breitband ist lahm im Vergleich zu "Fast TCP"

05.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wissenschaftler des California Institute of Technology (Caltec) entwickeln eine Netztechnik, über die sich auch große Filme in Sekundenschnelle übertragen lassen sollen. Als Flaschenhals der bisherigen Übertragungsmethode haben sie das TCP (Transmission Control Protocol) ausgemacht, das in den 70er Jahren entwickelt wurde und Dateien in jeweils rund 1500 Byte große Pakete aufteilt. Der sendende Computer schickt ein Paket los und wartet auf eine Bestätigung des Empfängers über die Ankunft. Kommt keine Rückmeldung, wird dasselbe Paket sukzessive mit immer langsameren Übertragungsraten abgeschickt bis es ankommt. So können schon kleine Netzprobleme schleppende Verbindungen zur Folge haben.

"Fast TCP" besteht sowohl aus Software- als auch aus Hardwarekomponenten und setzt auf der herkömmlichen Internet-Infrastruktur auf. Es misst die Performance von Netzverbindungen kontinuierlich und prüft, wie lange eine Rückmeldung zum Sender unterwegs ist. Daraus errechnet die Lösung eine feste Bandbreite, über die Daten ohne Informationsverlust übertragen werden können. In Tests haben die Forscher eigenen Angaben zufolge zehn Rechner mit Fast TCP vernetzt und Datentransferraten erzielt, die bis zu 6000 mal höher waren als herkömmliche TCP-Verbindungen, berichtet das Fachmagazin "New Scientist". Angeblich interessieren sich bereits Microsoft und Disney für die Technik, um sie für Video-on-Demand-Dienste einzusetzen. (lex)