Breitband: Deutschland bekommt keine Medaillen

27.08.2004
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Trotz der DSL-Offensive der Deutschen Telekom und vieler ihrer Wettbewerber ist die Penetration mit breitbandigen Internet-Anschlüssen hierzulande vergleichsweise gering. Von einem Wachstumsmarkt kann daher nur bedingt die Rede sein. Von Wettbewerb ebenfalls.
Zwei Seiten einer Medaille: Die DSL-Anbieter in Deutschland werden sich darüber freuen können, dass ihre Kunden immer mehr online sind und dabei Breitbandanwendungen nutzen. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (Arpu) wird jedoch rückläufig sein.
Zwei Seiten einer Medaille: Die DSL-Anbieter in Deutschland werden sich darüber freuen können, dass ihre Kunden immer mehr online sind und dabei Breitbandanwendungen nutzen. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (Arpu) wird jedoch rückläufig sein.

Die Ergebnisse einer Untersuchung der Management-Beratung Diamond Cluster International zum Breitbandmarkt in Deutschland sind zwiespältig. So verfügte 2003 gut die Hälfte aller hiesigen Haushalte über einen Internet-Anschluss, bereits jeder fünfte davon (insgesamt 4,7 Millionen) war breitbandig. Auch der Breitbandumsatz der einschlägigen Dienstleister war 2003 mit 1,74 Milliarden Euro schon höher als die Einnahmen mit schmalbandigen Diensten, die lediglich mit 1,67 Milliarden Euro zu Buche schlugen. Bis Ende 2008 wird sich die Anzahl der Breitbandanschlüsse in Deutschland auf etwa 17 Millionen erhöhen; die Einnahmen mit Breitbrandanschlüssen werden dann etwa fünfmal so hoch wie der Schmalbandumsatz sein, prognostizieren die Experten. Wesentliche Wachstumstreiber seien die steigende Nachfrage nach Musik-/Video-Downloads, neuen IP- basierenden Anwendungen wie Voice over IP, Videotelefonie und Managed IP VPNs sowie die verbesserte Qualität und

Nutzerfreundlichkeit von Services - etwa im Bereich drahtloser DSL-Zugänge.

Im EU-15-Vergleich jedoch, also ohne Berücksichtigung der durch die jüngste EU-Erweiterung hinzu gekommenen neuen Mitgliedsstaaten, lag Deutschland Ende 2003 mit einer auf alle Haushalte bezogenen Breitbandpenetration von weniger als zwölf Prozent nur auf Rang zwölf. Die Spitzenreiter Belgien, Dänemark sowie die Niederlande wiesen bereits eine mehr als doppelt so hohe Marktdurchdringung auf - ganz zu schweigen vom weltweit führenden Südkorea, wo bereits 80 Prozent aller Haushalte über einen schnellen Internet-Zugang verfügen.

Italien wächst 2003 am meisten