Container Deployment

Brauchen Sie Kubernetes wirklich?

24.02.2020
Von 
Matt Asay ist Autor der US-Schwesterpublikation Infoworld.com.
Kubernetes ist perfekt, um einen Cloud Lock-in zu verhindern. Oder eine übermäßig komplexe Lösung für ein Problem, das niemand wirklich hat.

Natürlich brauchen Sie Kubernetes auf jeden Fall - am besten gleich drei davon. Zumindest wenn es nach zahlreichen Verfechtern der Container-Technologie geht.

Geht es um Container Deployment, steht Kubernetes hoch im Kurs. Die Frage ist nur: Brauchen Sie es wirklich?
Geht es um Container Deployment, steht Kubernetes hoch im Kurs. Die Frage ist nur: Brauchen Sie es wirklich?
Foto: Simon_g - shutterstock.com

Wenn Sie sich allerdings einmal tiefergehend mit der Frage nach dem "warum" beschäftigen, erwartet Sie ein ähnlich überbordendes Geflecht an Meinungen, wie den Tech-Experten Paul Johnston auf Twitter:

Einer der maßgeblichen Gründe, warum IT-Profis den Kubernetes-Einsatz forcieren, ist die Vermeidung eines Cloud Lock-in - beziehungsweise, die Portabilität zwischen verschiedenen Cloud-Instanzen zu gewährleisten. Allerdings hört sich das in der Theorie häufig besser an, als es sich in der Praxis gestaltet. Warum also Kubernetes - beziehungsweise: Brauchen Sie es wirklich?

Containerization statt Lock-in?

Nicht wenige Unternehmen springen nur auf den Kubernetes-Zug auf, weil die Container-Technologie gerade ziemlich populär ist. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kubernetes für die Praxis der meisten Unternehmen Sinn macht, relativ überschaubar, wie James Thomason, CTO bei EDJX meint:

Auch wenn das Statement wohl als etwas übertrieben einzuschätzen ist, ist nicht zu verleugnen, dass die Tech-Industrie durchaus dazu tendiert, Technologien allein deshalb zum Einsatz zu bringen, weil sie gerade angesagt und besonders "fancy" sind. Auch wenn sie in der Praxis dann relativ weit entfernt davon sind, echten Nutzen beziehungsweise Mehrwert zu bringen.

Einige CTOs fühlen sich scheinbar auch einfach dazu verpflichtet, auf Kubernetes zu setzen:

Bereut werden solche Entscheidungen in der Regel, weil Kubernetes - im Vergleich zum "gewöhnlichen" Docker Container oder Shell-Skripten - ein Übermaß an Komplexität im Schlepptau hat. Oder anders ausgedrückt:

Das Argument des drohenden Cloud Lock-ins greift in vielen Fällen - allerdings stellt sich die Frage, ob das automatisch zum Kubernetes Deployment führen muss:

Auch wenn Kubernetes in der Praxis keinen Weg aus dem Lock-in darstellen sollte, ergibt der Einsatz der Container-Technologie aus verschiedenen anderen Gründen Sinn. Softwareentwickler etwa können sich durch die Arbeit Skills aneignen, die sich unabhängig von Cloud-Anbietern zum Einsatz bringen lassen. Darüber hinaus können Unternehmen mit Hilfe von Kubernetes ihre Infrastruktur abstrahieren, was wiederum zu mehr Agilität und Flexibilität beiträgt, wenn es darum geht zwischen Services hin und her zu wechseln.

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.