Brauchen Kinder Computer?

18.09.2002
Spaß beim Lernen, Edutainment und "Lernmaschinen" mit schnellen Antworten sind Clifford Stoll suspekt, wenn es um Lobeshymnen auf den Computereinsatz in den Schulen geht. Dabei verbringt der Autor durchaus viele Stunden programmierend vor seinem Rechner.

Spaß beim Lernen, Edutainment und "Lernmaschinen" mit schnellen Antworten sind Clifford Stoll suspekt, wenn es um Lobeshymnen auf den Computereinsatz in den Schulen geht. Dabei verbringt der Autor durchaus viele Stunden programmierend vor seinem Rechner. Lediglich den Kultstatus der Maschinen in den Schulen und die damit verknüpften hohen Erwartungen kritisiert er. Anhand zahlreicher Beispiele weist er auf die Gefahren hin. Kinder verlernen das eigene Denken, so der Autor, und glotzen nur bunt blinkenden Bildern hinterher. Den Schülern werde suggeriert, dass Lernen Spaß mache - dabei gehört in den meisten Fällen Ausdauer und Disziplin dazu. Zwar wiederholen sich einige Argumente recht häufig, doch insgesamt bietet Stoll jede Menge Denkanstöße für eine fast computerfreie Schule. (iw)

Clifford Stoll: Logout. Warum Computer nichts im Klassenzimmer zu suchen haben und andere High-tech-Ketzereien. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main, 2002, 252 Seiten, 8,90 Euro. ISBN 3596155126.