Brau keinem unter Unix

31.07.1987

Wer Bierblumen zum Blühen bringen will, der sollte nicht so sehr DV-Fachmann, der sollte Utopist sein: "Löwenbräu geht mit Unix auf Anti-IBM-Kurs" (CW Nr. 30 vom 24. Juli 1987) deutet auf einen Weltverbesserer in der Maske des Hopfen-und-Malz-Managers.

Bezeichnenderweise berief man sich bei Löwenbräu auf ein Downsizing-Gesetz, demzufolge Minis und Mikros kostengünstiger sein sollen als Mainframes. Was, fragt sich Trauerwein, machen die Bierbrauer mit dem eingesparten Geld, wenn die DV jetzt nur noch die Hälfte kostet?

Kaum anzunehmen, daß die Wiesen-Maß billiger wird. Insofern ist die Unix-Lösung lediglich ein Mosaikstein - und man kann sich ausmalen, weiches Bild dabei herauskommt: Es zeigt den DVI/Org.-Chef als Unix-Muffel, der sich gegen den Fortschritt in der DV stellt.

Doch die Münchner brauen auch nur mit Wasser. Daß selbst die IBM, bei Löwenbräu durch den Sud gezogen, hinter Unix steht, besagt eigentlich alles. Nur: Mit Unix setzt der Hersteller seine Hardware- und Kundenbasis aufs Spiel - da fiel es Big Blue nicht schwer, Siemens den Vortritt zulassen.

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