Kleiner Lichtblick auf dem IT-Arbeitsmarkt

Branchenreport: Es geht bergauf - aber nicht für alle

15.03.2004
Von YP-Chefredakteur Hans
Clemens Jochum, CTO der Deutschen Bank, beobachtet einen grundlegenden Profilwandel der IT-Organisation.
Clemens Jochum, CTO der Deutschen Bank, beobachtet einen grundlegenden Profilwandel der IT-Organisation.

Clemens Jochum, Chief Technology Officer (CTO) der Deutschen Bank in Frankfurt am Main, beobachtet einen "grundlegenden Profilwandel" der IT-Organisation. Im künftigen Arbeitsmodell werde sie sich verstärkt konzeptionellen Tätigkeiten wie Design und IT-Architektur, der IT-Governance, aber auch dem Sourcing- und Vendor-Management als Kernkompetenz widmen.

Vom Handwerker zum Architekten

Für die Mitarbeiter der IT-Abteilung ergäben sich aus dieser Entwicklung "anspruchsvolle und interessante Perspektiven". Das künftige Arbeitsmodell bietet nach Jochums Meinung "inhaltsreichere und komplexere Wirkungskreise und sowie neue Arbeitsmöglichkeiten", fordere aber auch ein hohes Maß an Lernbereitschaft. Die neuen Anforderungen resultieren in einem veränderten Profil und Selbstverständnis der IT-Mitarbeiter: vom Handwerker zum Kaufmann und Architekten.

Wenig Interesse an Netzexperten

Manche Berufe waren und sind von der schwierigen wirtschaftlichen Lage besonders stark betroffen. So verringerten sich laut Adecco die freien Stellen für Netz- und Internet-Experten um 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei Datenbank- und Systemspezialisten macht der Rückgang 50 Prozent aus, bei den Programmierern und den Vertrieblern rund 45 Prozent. Am besten sieht es für CAD/CAM-Profis aus: Hier liegt das Minus bei 35 Prozent. Als Ausbildung erwarten laut Adecco die Unternehmen am ehesten ein Informatik- oder ein Ingenieurstudium. Nur in vier Prozent der Fälle wünschen sich die Arbeitgeber ein Betriebswirtschafts- und in drei Prozent ein Wirtschaftsinformatikstudium. Wer in der IT-Branche Fuß fassen will, hat in Nordrhein-Westfalen die besten Chancen. Die Zahl der ausgeschriebenen Jobs beträgt 2567, was einem Rückgang von rund 50 Prozent entspricht. Bayern leidet indes besonders stark unter der Krise der IT-Industrie: Im einstigen Hightech-Musterland