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Brain Force übernimmt NSE Software

02.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Wiener Brain Force Software AG plant, den im Finanzsektor agierenden Softwareanbieter NSE Software AG aus München zu übernehmen. Nachdem das österreichische Unternehmen mit Wirksamkeit vom 30. April eine Kaufoption von 6.323.800 Aktien oder 54,05 Prozent eingelöst hat, sollen die restlichen Anteile über einen Aktientausch eingeholt werden. Dabei wird den verbleibenden Aktionären angeboten, 14 NSE-Anteile gegen eine Brain-Force-Aktie zu tauschen.

Brain Force ist nach eigenen Angaben bei NSE insbesondere an der "Finas"-Software interessiert, einer Front-Office-Lösung für Finanzdienstleister. Daneben erhofft sich das Wiener Unternehmen über die tschechische SBT Praha, an der die Münchner mit 85 Prozent beteiligt sind, sowie deren Tochter in Bratislava, Slowenien, einen Zugang zum osteuropäischen Markt. NSE war im vergangenen Jahr aufgrund der schwachen Auftragslage noch tiefer in die Krise geraten und schlitterte mehrmals knapp an der Insolvenz vorbei. Nach vorläufigen Zahlen sanken die Einnahmen des Unternehmens im Geschäftsjahr 2002 im Vergleich zum Vorjahr von 24,6 Millionen auf 16,5 Millionen Euro Umsatz. Gleichzeitig ging aber auch der Nettoverlust von 11,8 Millionen auf 2,1 Millionen Euro zurück. Das aktuelle Ergebnis enthält laut NSE Restrukturierungskosten von 829.000 Euro sowie eine Wertberichtigung von 489.000 Euro auf die Beteiligung an SBT Praha.

Auch Brain Force hat infolge der Branchenkrise mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen. Im Geschäftsjahr 2002 konnte das Wiener Software- und Dienstleistungsunternehmen jedoch vor Zinsen und Steuern (EBIT) bereits einen leichten Gewinn in Höhe von 65.400 Euro ausweisen. Für das laufende Geschäftsjahr planen die Österreicher, nach einem Verlust von 457.000 Euro auch netto schwarze Zahlen zu schreiben. (mb)