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Box-Aktie schießt bei Börsendebüt in die Höhe

26.01.2015
Der lange Atem scheint sich für den Online-Speicherdienst Box ausgezahlt zu haben. Das Startup ließ sich viel Zeit mit seinem Börsengang. Die Geduld wurde nun mit einem satten Kurssprung belohnt.

Beim ersten größeren Internet-Börsengang in diesem Jahr ist die Aktie des Online-Speicherdienstes Box durch die Decke gegangen. Das Papier stieg beim Debüt am Freitag in New York um fast 66 Prozent auf 23,23 Dollar. Box erreichte damit einen Unternehmenswert von knapp 2,8 Milliarden Dollar.

Das bedeutet ein Happy-End für den Börsengang, der monatelang auf der Kippe zu stehen schien. Box hatte die Börsenpläne bereits im März vergangenen Jahres angestoßen, dann jedoch unter Hinweis auf ein schlechtes Börsenklima auf Eis gelegt. Beim Ausgabepreis zeigte sich Box auch jetzt eher vorsichtig und unterschritt deutlich die Bewertung von 2,4 Milliarden Dollar, zu der zuletzt Investoren im Sommer eingestiegen waren. Die Anleger machten das mit dem Ansturm auf die Aktie mehr als wett. Der Börsengang spülte Box zunächst 175 Millionen Dollar in die Kassen.

Box, gegründet 2005, gehört zu den Pionieren unter den Online-Speicherdiensten, muss sich jedoch einem breit angelegten Vormarsch der Internet-Riesen in das Geschäft stellen. Für diese Rivalen wie Microsoft oder Google sind Speicherdienste nur ein Element der Produktpalette und werden von ihnen deshalb sehr günstig bis kostenlos angeboten. Für Box oder den Konkurrenten Dropbox ist es hingegen das Kerngeschäft. Der 30-jährige Box-Chef Aaron Levie, der die Firma im Studentenwohnheim gründete, hofft dennoch, sich mit zusätzlichen Angeboten gegen die mächtigen Rivalen zu behaupten.

Die organisierenden Banken hätten Box Zurückhaltung beim Ausgabepreis der Aktie empfohlen - sowie einen Börsengang in einer ruhigen Zeit ohne größere Konkurrenz, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen.

Noch steckt Box tief in den roten Zahlen. In den Ende Oktober abgeschlossenen ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres gab es einen Verlust von gut 129 Millionen Dollar bei 153,8 Millionen Dollar Umsatz. Die Firma hatte sich insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Dollar bei Investoren besorgt. (dpa/tc)