Borland spricht nun von Open ALM

30.01.2007
In den kommenden zwei Jahren soll die Interoperabilität der Borland-Produkte für Application-Lifecycle-Management mit Tools von Drittanbietern verbessert werden.

Tod Nielsen, President und CEO von Borland, konstatiert eine rasante Zweiteilung des Markts für Produkte zur Softwareentwicklung: Während das eine Lager auch weiterhin beharrlich auf geschlossene und monolithische Lösungen setze, sei die andere Gruppe bemüht, das Thema Application-Lifecycle-Management (ALM) flexibler und kundenorientierter anzugehen, um durch die Öffnung der Produkte für Drittanbieter-Tools den Anwendern einen Best-of-Breed-Ansatz zu ermöglichen. Wo sich Borland einordnet, hat der Hersteller mit dem nun angekündigten Namenszusatz "Open" im Produkt-Branding "ALM Solutions" klar gestellt. Anwendern soll bei der Wahl ihrer Entwicklungsprozesse (Wasserfall, Agile, RUP etc.), ALM-Werkzeuge, Plattformen und Messmethoden möglichst viel Freiraum eingeräumt werden.

Zur Öffnung seiner Produkte lehnt es Borland allerdings nach wie vor ab, auf das Application Lifecycle Framework (ALF) von Eclipse zu setzen. Statt dessen will der Hersteller einerseits verstärkt auf allgemeingültige Standards in seiner Produktarchitektur setzen, um auf diesem Weg Plug-in-Mechanismen für Fremdprodukte anzubieten. Andererseits sollen Dashboard-Techniken und Web-basierende Oberflächen die Integration von Daten aus beliebigen Quellen erlauben. Innerhalb der kommenden 24 Monate will Borland sein gesamtes Portfolio, bestehend aus Lösungen für das Projekt-, Requirement-, Change- und Qualitäts-Management, in diese Richtung weiterentwickeln. Erste Schritte seien bereits getan: Wer zum Beispiel während der Requirement-Phase die Anforderungen an eine Applikation mit Borlands "Caliber"-Werkzeugen definiert und zu diesem Zeitpunkt bereits testen will, kann dies nicht nur mit den "Silk"-Produkten des Herstellers tun, sondern dazu auch den "Test Director" von HP/Mercury verwenden.

Ein erstes, komplett auf Open ALM ausgerichtetes Produkt bringt Borland jetzt zeitgleich zur Namensänderung mit "Gauntlet", eine im Bereich von Lifecycle-Quality-Management angesiedelte Lösung für die kontinuierliche Build- und Testautomatisierung. Zu den Highlights der Software zählt ein Dashboard, in dem sich Berichte und Qualitäts-Metriken aus einer ganzen Reihe von Drittwerkzeugen darstellen lassen. Aus dem Open-Source-Umfeld sind dies beispielsweise Ant, Checkstyle, Findbugs und Junit, aus dem kommerziellen Lager lassen sich unter anderem Cenzic Hailstorm, Fortify SCA oder Klocwork K7 einbinden. (ue)