Trotz Umsatzwachstums

Borland rutscht in die Verlustzone

08.08.2003
MÜNCHEN (CW) - Die Softwareschmiede Borland hat das zweite Quartal mit Verlusten abgeschlossen - "planmäßig", wie die Company schrieb. Der Umsatz konnte jedoch gesteigert werden.

Die Einnahmen summierten sich von April bis Juni auf 76,3 Millionen Dollar, berichtete das Unternehmen mit Sitz in Kalifornien. Dies bedeutet einen Anstieg um 28 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal, als knapp 60 Millionen Dollar umgesetzt worden waren. Gegenüber dem direkten Vorquartal verzeichnete Borland indes nur eine geringfügige Verbesserung.

Demgegenüber hat sich der Verlust verglichen mit den ersten drei Monaten des Jahres deutlich verringert: War damals ein Nettominus von 17,7 Millionen Dollar angefallen, bilanzierte Borland Ende Juni ein Defizit von fünf Millionen Dollar. Im gleichen Berichtszeitraum des Vorjahres hatten die Java-Spezialisten allerdings noch einen Gewinn von 4,7 Millionen Dollar ausgewiesen. Grund für die roten Zahlen sind Kosten für die Übernahme der Unternehmen Boldsoft, Starbase und Togethersoft, die Ende vergangenen Jahres geschluckt worden waren. Allein Togethersoft hatte 185 Millionen Dollar gekostet. Borland will mit seinen Werkzeugen nicht mehr nur die Codierung, sondern den kompletten Lebenszyklus von Software in einer integrierten Umgebung verwalten.

Weiteres Defizit zu erwarten

Für das laufende Quartal erwartet die Company nur marginale Veränderungen. Die Einnahmen sollen bei rund 75 Millionen Dollar stagnieren, der Verlust zwischen fünf und sieben Cent je Aktie liegen. Dies lässt ebenfalls auf ein Nettominus von etwa fünf Millionen Dollar schließen. Vor Akquisitionskosten erwartet Borland einen operativen Gewinn von drei bis fünf Cent je Anteilschein, ähnlich wie im Ende Juni abgeschlossenen zweiten Quartal. (ajf)