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Borland geht mit Janeva den Schweizer Weg

05.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Borland wird dem Vernehmen nach heute weitere Details seines kommenden .Net-Entwicklungswerkzeugs "C Sharp Builder" ankündigen. Analog der sprichwörtlichen Schweizer Neutralität enthält dieses mit "Janeva" eine Technik, die Java- und CORBA-Objekte (Common Object Request Broker Architecture) für .Net-Clients updatet und mit Servern über IIOP (Internet Inter-Orb-Protocol) kommuniziert. Dies macht laut Borland XML-basierende Schnittstellen oder spezielle Bridges überflüssig und umschifft außerdem den Zwang, Server-seitige J2EE-oder CORBA-Anwendungen upzudaten. Die Entwicklung findet auf dem Desktop statt, während gleichzeitig eine neue C-Sharp-Anwendung entsteht. Janeva soll mit C Sharp Builder oder separat für Visual Studio .Net erscheinen.

Der C Sharp Builder soll im Sommer auf den Markt kommen und erscheint damit rund eineinhalb Jahr nach Microsofts Visual-Studio-.Net-Erstling (die zweite Version erschien im vergangenen Monat). Die Verspätung hält Borland für weniger tragisch - Kunden würden erst jetzt .Net-Lösungen ersthaft ins Auge fassen und die "Next-Generation"-Applikationen designen. Solche Anwendungen müssten sich mit Java verbinden lassen, so Borland. In diesem Zusammenhang setzt der Hersteller auf seine Cross-Platform-Expertise.

Neben Janeva wird der C Sharp Builder auch das Framework Enterprise Core Objects (ECO) enthalten, mit dem sich .Net-Applikationen mithilfe der Unified Modeling Language (UML) der Object Management Group (OMG) modellieren lassen. ECO ist eine Implementierung der OMG-Spezfikation Model Driven Architecture (MDA) und verwendet für Versionierung und Persistenz von Objekten ein in .Net enthaltenes Modell. Datenbankanbindung gibt es in C Sharp Builder für Oracle, DB2, SQL Server sowie Borlands hauseigene "Interbase".

Last, but not least verrät Borland auch Preise und Packaging für den C Sharp Builder, der in vier Varianten auf den Markt kommt. Für Einsteiger gibt es eine 69 Dollar teure "Personal Edition". Individuelle Programmierer bedient die "Professional Edition" für 999 Dollar mit ausführlichem Debugging, Database Connectivity, Code-Visualisierung und Borland Data Provider. 1799 Dollar kostet die "Enterprise Edition" für Entwicklerteams in Firmen mit Data Providers für DB2 und SQL Server sowie Unterstützung verschiedener Sourcecode-Verwaltungssysteme. Der "Architect" schließlich zahlt für die Highend-Variante 2499 Dollar und erhält dafür das ECO-Framework und Integration in verschiedene Modeling-Umgebungen wie "Together Control Center" oder "Rational Rose". (tc)