Boom in Sicht: Mobilfunker spinnen soziale Netze

16.08.2007
Von pte pte
Mobilfunkbetreiber haben in boomenden Social-Networking-Plattformen ein neues, zukunftsträchtiges Geschäftsfeld entdeckt.

Aufgrund des großen Erfolgs von MySpace, Facebook & Co beginnen immer mehr Netzbetreiber darüber nachzudenken, wie sie sich den Trend zunutze machen können. In den kommenden fünf Jahren erwarten Branchenbeobachter einen zehnfachen Anstieg von so genanntem User-Generated-Content (UGC) auf Mobiltelefonen, berichtet der Guardian. Die Telefonkonzerne wollen Videos und Blogs der Communites verstärkt mobil machen und ihren Kunden ermöglichen, jederzeit und überall mit ihren Online-Freunden in Kontakt treten zu können. Bereits jetzt sind viele Mobilfunkunternehmen in den Markt eingestiegen und bieten UGC-Dienstleistungen an. "User-Generated-Content ist einer der Top-Dienste bei uns. Am Community-Portal auf Planet 3 können alle Kunden zwischen verschiedenen Blogs und Chats wählen, wo sie sich austauschen und verschiedene Inhalte anderen Usern zugänglich machen können", erklärt Berthold Thoma, CEO von Hutchison 3G Austria, auf Nachfrage von pressetext. Und auch bei T-Mobile Austria ist das mobile Networking längst zum Thema geworden. "Aufgrund des Web 2.0-Hypes ist User-Generated-Content natürlich auch für uns interessant. Wir bieten schon seit geraumer Zeit über unseren Dienst 'Web n Walk' die Möglichkeit zum Bloggen, Fotos Hochladen, etc. an", sagt Andrea Karner, Pressesprecherin T-Mobile Austria. Abgerechnet werde über die üblichen Datentarife, Extrakosten gebe es nicht, fügt Karner hinzu.

Laut aktuellen Untersuchungen von Juniper Research soll der Markt für UGC bis zum Jahr 2012 rund 5,74 Milliarden Dollar wert sein. Derzeit beläuft sich das Marktvolumen auf 576 Millionen Dollar. "Eines der attraktivsten Elemente des Social-Networking via Handy ist die Tatsache, dass man universalen Zugang hat und die Nutzer jederzeit nach ihren Freunden sehen können oder ihr Profil aktualisieren. Das spricht besonders die junge Zielgruppe an", analysiert Windsor Holden, Studienautor bei Juniper. Auch auf Seiten der Mobilfunkbetreiber ist man mittlerweile der Ansicht, dass User von Social-Networking-Plattformen genau jener Zielgruppe entsprechen, die auch daran interessiert ist, das Web via Handy zu nutzen.

Um die Services in diesem Bereich bekannt zu machen, gehen die Unternehmen verschiedene Wege. Bei One setzt man zum Beispiel auf Mundpropaganda als Werbemittel. "Mundpropaganda innerhalb von Communities wird unserer Ansicht nach immer wichtiger. Deshalb sprechen wir diese Zielgruppen bereits seit einiger Zeit über verschiedene Kanäle an. Im Gegensatz zu unseren klassisch vertriebenen Offers setzen wir bei unseren Web-Angeboten verstärkt auf Mundpropaganda. Wir wissen aus den Erfahrungen insbesondere der letzten ein bis zwei Jahre, dass in den diversen Online-Foren sehr gut informierte User unterwegs sind, die nach kurzer Zeit von jeder Neuerung bzw. von irgendwelchen Special Offers erfahren", erläutert One-Sprecher Tom Tesch gegenüber pressetext.