Werbemarkt

Boom bei Location-Based Advertising

25.06.2011
Von pte pte
Der lokale Werbemarkt über internetfähige mobile Endgeräte boomt wie nie.

Einer Analyse des US-Researchers Pyramid zufolge beläuft sich das Marktvolumen allein für das abgelaufene Geschäftsjahr 2010 auf 588 Millionen Dollar. Zum Vergleich. 2008 erzielte die Branche lediglich Umsätze von rund 86 Millionen Dollar. Der Ausblick ist wegen des weltweiten Aufschwungs mehr als positiv. Bis 2015 sollen die Erlöse auf 6,2 Milliarden Dollar ansteigen und damit bereits 35 Prozent aller Umsätze im Geschäft mit mobiler Werbung ausmachen.

Den Branchenbeobachtern zufolge ist das Wachstum längst nicht mehr nur in einem Bereich wie der Suche zu finden. So erfreuen sich auch die Segmente Display und Messaging großer Beliebtheit. "Die lokale Suche wird jedoch der wichtigste Umsatztreiber des Location-Based Advertisings sein", so Pyramid-Analyst Jan ten Sythoff. Dem Experten nach entwickeln sich nicht nur Navigations-Apps zunehmend hin zu einem suchbasierenden Geschäftsmodell. Auch viele andere Unternehmen versuchen, sich ein kleines Stück vom Kuchen abzuschneiden.

So bemühen sich Start-ups wie Poynt oder Yelp, sich gegen die auf lokale Geschäftswerbung für Unternehmen spezialisierten Firmen wie Yellow Pages durchzusetzen. Zudem ist der Markt von vertikalen Portaldiensten wie toptable oder HotelBooker geprägt. Vom prognostizierten Wachstum wird laut Pyramid vor allem der nordamerikanische Markt profitieren. Der Grund: In den USA und Kanada sind Smartphones und GPS-fähigen Geräten am stärksten verbreitet. Die Situation ist dort vergleichbar mit den Märkten Japan und Südkorea.

Anders die Situation dagegen in Europa, wo die GPS-Durchdringung geringer ist. Die Fachleute weisen darauf hin, dass viele Navigationsdienste derzeit zwar zu wachsen beginnen. Bedenken in bezug auf die Wahrung der Privatsphäre und mögliche Strahlenschäden sind hingegen die Hauptgründe für ein nur zögerliches Wachstum. Noch geringere Chancen für Wachstum sehen die Insider allerdings im Nahen Osten und in Lateinamerika. In diesen Regionen sei die Affinität vieler Kunden zu Smartphones und GPS-Geräten am geringsten. (pte)