City-Carrier haben gute Karten

Bonner Behörde schreibt Interconnection-Tarife vor

04.09.1998

Im Streit um die Frage, wem die Telekom die günstigen Interconnection-Tarife einzuräumen hat, scheint sich ein klareres Bild abzuzeichnen. Nach Lesart der Regulierungsbehörde muß die Telekom einem Netzbetreiber auch dann den günstigeren Verbindungsnetztarif einräumen, wenn dieser kein bundesweites Übertragungsnetz aufbaut.

Im aktuellen Fall hatte sich der Leverkusener City-Carrier Telelev an die Bonner Behörde gewandt, weil sich die Telekom weigerte, dem Unternehmen für Gespräche, die außerhalb des Lizenzgebiets enden, den günstigen Zusammenschaltungstarif zu berechnen. Statt dessen, so berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", verlangte der Bonner Carrier von der Telelev die sogenannten teureren Wiederverkäuferpreise. Telelev will in Leverkusen, Düsseldorf, in Teilen Kölns sowie anderen Städten der Region eigene Ortsnetze betreiben.

Mit dieser Entscheidung hat die Regulierungsbehörde zum zweiten Mal die Preisgestaltung der Telekom gekippt. So schritt die Behörde bereits Mitte August im Fall ID-Switch ein.