Börsensystem liefert Know-how:Dolmetscher von klassisch auf Btx

26.11.1982

MÜNCHEN/KONSTANZ (pi) - Btx-Pioniere sind die Banken und Sparkassen ("Home Banking") sowie die Versandhäuser. Hier kommen die Vorteile von Bildschirmtext voll zur Wirkung: einfache Bedienbarkeit, farbige Darstellung, preisgünstige Datenübertragung, eine Standard-Schnittstelle für Erfassung.

Zum Teil widersprechen sich diese Eigenschaften mit denen klassischer Großrechner-Datenerfassung.

Um diese Widersprüche aufzulösen, werden sogenannte "Bildschirmtext-Frontend-Systeme" angeboten, die sich auf der einen Seite wie eine Bildschirmtextzentrale verhalten, auf der anderen Seite wie mehrere Terminals oder Cluster-Controller. Intern bilden diese Systeme die Bildschirmtext-Konventionen auf die des Großrechners umgekehrt.

Dadurch wird zum Beispiel ab Januar 1983 in England den Reisebüros die Möglichkeit geboten, mit den meistens bereits vorhandenen Bildschirmtext- (beziehungsweise Prestel-) Terminals auf dem ICL-Rechner eines Reiseanbieters Buchungen vorzunehmen. Ein ganz ähnliches Projekt wurde in den Niederlanden für das staatliche holländische Reisebüro Holland International und die Fluggesellschaft KLM bereits realisiert.

Diese Systeme können den Großrechner auch von der reinen Abfragefunktion entlasten, indem sie sich als normale Bildschirmtext-Zentrale verhalten.

Aufbauend auf einer Btx-Entwicklung für die Londoner Börse, dem wohl umfangreichsten Btx-System, das derzeit existiert, wurde von Modcomp das Softwarepaket ViewMax für Bildschirmtext-Inhouse-Systeme entwickelt, das durch den Koppelmodul ViewTracs ermöglicht, Bildschirmtext-Terminals anstelle von Großrechner-Bildschirmen einzusetzen. ViewTracs soll auch Anwendungsprogramme auf demselben Rechner bildschirmtextfähig machen. Ferner können Plausibilitätsprüfungen und ähnliches (zum Beispiel Kennzahl/Kennwort-Umwandlung) bereits auf dem Frontend-Rechner durchgeführt werden, so daß bei fehlerhaften Eingaben der Großrechner gar nicht erst angesprochen werden muß.

Informationen: ATM Computer GmbH, Lutz-Peter Christoph, Händelstraße 5, 8000 München 80, Telefon: 089/92 45-1.