Börsenspots

28.10.1983

Die Aktie von Siemens zählt nach Ansicht der Bankenunion AG, Frankfurt, zu den besten deutschen Anlagewerten. Begründet wird dies unter anderem mit weltweit steigenden Aufträgen im Bereich der Kommunikationstechnik und mit überdurchschnittlich zunehmendem Bestelleingang im Bereich der Datentechnik.

In Aktienprotefeuilles sollten Technologiewerte auch künftig stark übergewichtet vertreten sein, meint E. F. Hutton. Angesichts vielfältiger Risken, die sich in dieser Gruppe auftun, favorisiert der Broker jedoch nur die Aktien so "standfester" Unternehmen wie IBM, Burroughs, Control Data, Honeywell und Sperry Rand.

Honeywell verkauft seine Betriebsstätte in Tampa (Florida), die, wie Merrill Lynch berichtet, nur deshalb von Bedeutung sei, weil dort gegenwärtig Personal Computer für IBM hergestellt werden. Der Broker vermutet, daß der Verkauf auf eine Entscheidung des Managements, die Unternehmensbereiche abzustoßen, die nicht in die langfristige Strategie von Honeywell passen, zurückzuführen ist. Der Verkauf des Betriebs dürfte nach Meinung des Brokers keine Auswirkungen auf die Ertragslage und damit auf die Börsenbeurteilung haben.

CAD/CAM-Review and -Outlook lautet der Titel einer in englischer Sprache verfaßten Studie von Merrill Lynch, in der sich der Broker mit den Aussichten dieser Industrie für 1984 beschäftigt. Die Ausarbeitung ist über die Niederlassungen in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart zu erhalten.

Zunehmende Bereitschaft institutioneller Anleger, die IBM-Aktie zu verkaufen, glauben Börsenbeobachter in New York zu erkennen. Man erklärt sich dies mit den jüngsten "Börsenunfällen" zahlreicher Technologiewerte. Die Fondsmanager seien offenbar zu dem Schluß gelangt, daß zu hohe Engagements auch in anerkannt hervorragenden Aktien dieser Gruppe zumindest kurzfristig ein zu hohes Risiko für die Wertentwicklung des gesamten zur verwaltenden Portefeuilles darstellen.

IBM rät die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank AG mittel- und langfristig orientierten Anlegern zu leicht ermäßigten Kursen zuzukaufen. Die Bank hebt in ihrer durchaus nicht unkritisch gehaltenen Analyse vor allem das Wachstumspotential im Bereich der Heimcomputer hervor.

Kanadische Technologieaktien werden nach Meinung von Richardson Securities, Frankfurt, bei Anlagen im "Rohstoffland Kanada" nur unzureichend beachtet. Der Broker empfiehlt Canadian Marconi, Northern Telecom und Spar Aerospace zum Kauf. Halten sollte man bereits bestehende Positionen in CAE Industries und Lumonics, während Gandalf und Mitel verkauft werden sollten. Alle Aktien werden an der Toronto Stock Exchange gehandelt.

Lexidata Corp., ein Hersteller von Grafikbildschirmprozessoren, dessen Aktien im amerikanischen Freiverkehr gehandelt werden, hat einen leitenden Mitarbeiter von Digital Equipment zum Vorstandsvorsitzenden berufen. Der Kurs der Aktie ist daraufhin "über Nacht" um 20 Prozent gestiegen.

Honeywell hat im 3. Quartal wie im vorausgegangenen Vierteljahr einen Gewinn erwirtschaftet, der in seiner Höhe über den gängigen Schätzungen amerikanischer Aktienanalytiker lag. Als überraschend bezeichnet man die gute Ertragsentwicklung im Computergeschäft. Viele Broker empfehlen Honeywell als Qualitätsaktie mittel- und langfristig zum Kauf.