Boersenneuling Dendrite bietet Anreize fuer spekulativen Kauf

13.10.1995

Von Arnd Wolpers*

Im Juni dieses Jahres ging Dendrite International an die Boerse. Das Unternehmen ist Weltmarktfuehrer im Bereich Electronic Territory Management (ETM), das Angebot umfasst Software und Dienstleistungen fuer den Pharmavertrieb. Zu den Dendrite-Kunden zaehlen Johnson & Johnson, Pfizer, Eli Lilly, Glare, Wellcome und andere international taetige Pharmaunternehmen.

Der ETM-Markt hat sich Ende der 80er Jahre aus dem Geschaeftsfeld Sales Force Automation entwickelt. Dendrites Produkte werden derzeit von elf Prozent der 205000 weltweit taetigen Pharmavertreter eingesetzt, die die 50 groessten Pharmahersteller in Nordamerika, Europa und rund um das pazifische Becken repraesentieren.

Da rund 40 Prozent des Vertriebs in diesem Markt ohne DV-Einsatz erfolgt und etwa 20 Prozent der Zielgruppe hausgestrickte Loesungen verwenden, machen die elf Prozent Marktanteil von Dendrite ein gutes Viertel des standardisierten ETM-Marktes in der Pharmaindustrie aus. Die Nummer zwei Sales Technologies, eine Tochter von Dun & Bradstreet, folgt mit einem Anteil von neun Prozent dicht auf den Fersen.

Dendrite konnte seine Umsaetze in den vergangenen Jahren kontinuierlich, wenn auch nicht spektakulaer, steigern. Das Unternehmen ist heute mit einem erwarteten Jahresumsatz von gut 50 Millionen Dollar eine kleine Software-Company. Fuer 1995 rechnet das Unternehmen mit 13,6 Prozent Umsatzrendite. Im kommenden Jahr wird bei 64 Millionen Dollar Jahresumsatz eine Nettomarge von 16 Prozent angepeilt.

Bei einer Steuerquote von 40 Prozent ergibt sich 1995 ein geschaetzter Jahresgewinn von 45 Cent je Aktie, fuer 1996 liegen die Erwartungen bei 62 Cent je Anteilsschein. Mit einem Kurs-Gewinn- Verhaeltnis (KGV) von etwa 24 fuer das kommende Jahr liegt Dendrite International im Durchschnitt sowohl bei den Anbietern von DV- Services als auch bei den Software- und Service-Unternehmen, die sich im Gesundheitssektor spezialisiert haben. Spitzenreiter im Bereich IT-Dienstleistungen sind Cambridge Technologies und Paychex mit einem KGV von jeweils ueber 30 bezogen auf den geschaetzten 96er Gewinn. Andere IT-Player im Gesundheitswesen kommen auf ein Kurs-Gewinn-Verhaeltnis, das weit ueber 40 reicht. Zum Beispiel betraegt es bei der Medic-Company Systems 1995 nicht weniger als 91,5.

Mit einem geschaetzten Gewinnwachstum von 25 bis 35 Prozent in den kommenden Jahren ist die Aktie moderat bewertet und eignet sich in einem kleinen Depotanteil als spekulativer Kauf.

*Arnd Wolpers ist Geschaeftsfuehrer der Vermoegensverwaltungsgesellschaft CMW GmbH in Muenchen. Die hier veroeffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir fuer vertrauenswuerdig und zuverlaessig halten. Trotz sorgfaeltiger Quellenauswahl und -auswertung koennen wir fuer Vollstaendigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit uebernehmen, als grobe Fahrlaessigkeit oder Vorsatz Haftung begruenden. Jede darueber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Fuer Angaben Dritter uebernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch staerkere Kursschwankungen gekennzeichent.