MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Börsenaufsicht untersucht nach Berichten in verschiedenen US-Medien die Bilanzpraktiken von Network Associates Inc. (NAI) vor allem im Zusammenhang mit Übernahmen (die ja in der Vergangenheit recht zahlreich waren). Insbesondere ist den Ermittlern übel aufgestoßen, daß NAI die außergewöhnlichen Belastungen aus Firmenkäufen als "laufende Forschungs- und Entwicklungskosten" ("in-process research & development" = IPR&D) deklarierte. NAI hat bereits offiziell bestätigt, daß ein diesbezügliches Schreiben von der SEC im Firmenhauptquartier im kalifornischen Santa Clara eingegangen ist. Das Unternehmen darf sein Quartalsergebnis nicht offiziell bekanntgeben, bevor die Angelegenheit vom Tisch ist. Ein Firmensprecher bemühte sich allerdings, das Problem herunterzuspielen und erklärte, "Hunderte von Unternehmen" hätten in diesen Tagen
gleichlautende Schreiben von der Börsenaufsicht erhalten, und mehrere Konkurrenten hätte bereits eingeräumt, das ihr Bilanzgebaren ebenfalls geprüft werde.