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Boeing stärkt sein Satellitengeschäft mit dem Kauf von Hughes

14.01.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Rüstungs-, Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing, Seattle, hat für 3,75 Milliarden Dollar in bar den Satellitengeschäftsbereich Hughes Electronics von General Motors übernommen.

Der zuletzt mit Umsatz- und Gewinneinbußen kämpfende Satellitenbetreiber und –hersteller Hughes Electronics soll die Vision von Boeing-Chef Phil Condit Realität werden lassen: Dessen Unternehmen soll im weltweiten Satellitenmarkt die Nummer eins werden. US-Analysten kritisierten den hohen Preis, doch CEO Condit beschwichtigte: Steuernachlässe und andere Faktoren würde die Summe von 3,75 Milliarden Dollar um etwa 500 Millionen Dollar reduzieren. Hughes Electronics beschäftigt rund 9000 Mitarbeiter. Insgesamt sollen in der Satellitensparte künftig 45 700 Angestellte arbeiten.

Hughes baut Satelliten und betreibt in den USA die Verteildienste Direct TV und Panamsat. Das Unternehmen ist zudem am Trabantennetz ICO beteiligt. Die Betreiber beantragten im August 1999 Schutz vor den Gläubigern und flüchteten unter das US-Konkursgesetz Chapter 11. ICOs Start war ursprünglich für das dritte Quartal 2000 vorgesehen. Wie Iridium und Globalstar wollte ICO ein weltweites satellitengestütztes Handy-Netz aufziehen.