Mit einem finanziellen Kraftakt hatte Baan in jüngster Vergangenheit versucht, den eigenen Nettobuchwert zu steigern und somit den Ausschluss aus dem AEX zu verhindern. Die Firma trennte sich von Beteiligungen am spanischen Softwareunternehmen Meta 4 sowie von der eigenen Coda-Financials-Sparte in Großbritannien. Darüber hinaus konnten Investoren dazu bewogen werden, ihre Wandelschuldverschreibungen in Aktien von Baan umzutauschen. Der Aufwand hat sich scheinbar gelohnt, denn die Amsterdamer Börse entschied in der vergangenen Woche, Baan im AEX zu halten und nicht auf eine Risikoliste zu setzen.
Die zweite gute Nachricht für die Niederländer kam aus dem amerikanischen Seattle: Boeing, der größte Baan-Kunde, will auch weiterhin die ERP-Standardsoftware aus Holland einsetzen. Insgesamt 19 Produktionsstätten des Flugzeugkonzerns werden darüber hinaus von der betriebswirtschaftlichen Lösung "Baan IV" auf die neue Version mit der Bezeichnung "Baan ERP" migriert. Nach Angaben einer Boeing-Sprecherin arbeiten rund 38000 Flugzeugbauer mit der Software der Niederländer.