Kauf-Boykott

Bochumer Werksschließung kostet Nokia Marktanteile

20.11.2008
Nokia hat in den Monaten Januar bis Juli in Deutschland deutlich mehr Marktanteile verloren, als im europäischen Vergleich. Der wahrscheinliche Grund: die Schließung der Handy-Produktion in Bochum.

Die Schließung des Werkes in Bochum hat anscheinend für Nokia in Deutschland zu einem erheblichen Imageschaden geführt. Nach Informationen des Wirtschaftsmagazins Capital sank der Marktanteil des Handy-Herstellers von Januar bis Juli 2008 um acht Prozent. Zum Vergleich: In ganz Westeuropa verlor das Unternehmen nur zwei Prozent Marktanteil, weltweit legte es sogar auf fast 40 Prozent zu.

Teure Entscheidung: Die Schließung des Werks in Bochum kostete Nokia Marktanteile.
Teure Entscheidung: Die Schließung des Werks in Bochum kostete Nokia Marktanteile.

Wie negativ die Werksschließung das Image von Nokia beeinflusst hat, das zeigt auch eine Studie des Marktforschungsunternehmens Psychonomics. Vor der Ankündigung von Nokia, die Fabrik dichtzumachen, beurteilten rund 92 Prozent der Deutschen das Unternehmen positiv. Nach der Bekanntgabe der Schließungspläne sank die Zustimmung auf 35 Prozent. Ende Oktober hatte sie sich auf 65 Prozent stabilisiert.

Falls Nokia seinen Marktanteil von 36 Prozent bis zum Jahresende halten kann, würde das Unternehmen im Jahr 2008 zwei Millionen Handys weniger verkaufen, als im Vorjahr. Bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 110 Euro pro Handy entgeht dem Unternehmen ein Umsatz von 220 Millionen Euro. Der bei der Schließung vereinbarte Sozialplan kostete Nokia zusätzlich rund 200 Millionen Euro.

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