Board 7 macht Berichte ansprechender

13.03.2009
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.
Das Toolkit "Board" erhält eine neue, 64-Bit-fähige Produktarchitektur und mehr Optionen zum Aufbau und zur grafischen Gestaltung von Anwendungen für Business Intelligence.

Wir sind der Konkurrenz um fünf Jahre voraus", wirbt Board-Geschäftsführer Bodo Herlyn. Bei der Neuentwicklung des Toolkits über die letzten drei Jahre habe man von Anfang an neueste Infrastruktur- und Visualisierungstechnik von Microsoft verwenden können. Dies sei für Konkurrenten aus dem BI-Lager mit bestehenden Produkten für Reporting und Analyse nicht ohne weiteres möglich.

Microsoft-Architektur

So wurde die bisherige Client-Server-Produktarchitektur auf neue Beine gestellt und verwendet nun das aktuelle .NET-Framework 3.5. Darauf aufbauend kommen das dienstorientierte Programmierungsmodell für verteilte (Service-orientierte) Anwendungen "Windows Communication Foundation" (WCF) sowie das Programmiermodell für Windows-basierende Benutzeroberflächen "Windows Presentation Foundation" (WPF) für die Fat-Client-Entwicklung zum Einsatz. Speziell für den Web-Client von Board, der im zweiten Halbjahr 2009 mit Version 7.1 verfügbar sein soll, verwendet der Hersteller Microsofts Web-Präsentationstechnik "Silverlight".

Im Ergebnis führen diese Umbauten dazu, dass Anwender bei der programmierfreien Arbeit mit Board mehr grafische Optionen bei der Gestaltung ihrer Reporting- und Analyseanwendungen erhalten. So lassen sich Geschäftsinformationen nicht nur als Tabelle und Diagramm darstellen, sondern dank vorkonfigurierter Layouts auch in einem dreidimensionalen Karussell, als Thumbnails, als "Bubble Chart" oder als interaktives Dashboard aufbereiten. Dank Vektorgrafik können Anwender grafische Objekte ohne Qualitätsverlust beliebig vergrößern oder verkleinern, so der Hersteller.

Excel-Integration

Die Integration des Windows-Clients in den BI-Server von Board bleibt von dieser grafischen Vielfalt unberührt. "Drill Downs" in den Datenbeständen sind wie gewohnt möglich. Ebenso können Benutzer zwischen den verschiedenen Darstellungsformen wechseln.

Weitere interessante Features sind laut Geschäftsführer Herlyn die Möglichkeit, Berichte als Powerpoint-Slides oder Excel-Blätter zu exportieren sowie das Add-in für Excel. Mit diesem lassen sich multidimensionale Daten aus dem Board-Server in ein Excel-Arbeitsblatt importieren, auswerten und näher betrachten. Dafür stehen die Funktionen Drill down, Slice and Dice sowie Filter oder Pivotisierung zur Verfügung. Nach Änderungen oder fehlender Netzverbindung erfolgt bei der Anmeldung am Board-Server automatisch ein Datenabgleich mit Excel.

Auch Server-seitig gibt es Neuerungen, erklärt Board-Entwicklungschef Salvatore Capuano. So wurde die Leistung der Server-Engine gesteigert und ist fortan neben der 32-Bit-Variante auch als 64-Bit-Server für die Verarbeitung großer Datenmengen erhältlich.

Überarbeitet wurde ferner die Server-Verwaltung, die dem Administrator jetzt mehr Optionen bei der Benutzerverwaltung und zur Datenverschlüsselung eröffnet. Zudem können "Power-User" verteilte Workflows einrichten, um Aufgaben zuzuweisen oder beim Eintritt eines Ereignisses Mitteilungen an die betroffenen Empfänger zu verschicken. Weitere Features sind das gleichzeitige Zurückschreiben von Daten in die Board-Datenbank beziehungsweise in relationale Vorsysteme sowie die Anwendung von Geschäftsregeln beim Aufbau von Datenmodellen.

Probleme bei der Migration

Fragen wirft noch die Migration bestehender Board-Anwendungen auf. So bietet der Hersteller zwar ein Tool für die Überführung von Datenbeständen und des Datenmodells älterer Board-Systeme in die Datenbank von Board 7. Bestehende Reports lassen sich laut Capuano hingegen nicht migrieren, da das neue Produkt technisch inkompatibel zu seinen Vorgängern sei. Vermutlich werden Kunden neue BI-Anwendungen mit Board 7 zunächst parallel zu ihren Bestandssystemen aufbauen. Zudem ist aktuell nur eine englischsprachige Version der Entwicklungsumgebung (Menü) erhältlich. Die deutschsprachige Ausgabe soll mit Version 7.2 folgen.