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BND: Eine exotische Behörde sucht IT-Spezialisten

17.12.2002
Von in Alexandra

Momentan sucht der BND Softwareingenieure mit Erfahrung in objektorientierter Systemanalyse ebenso wie Netzspezialisten, die LANs einrichten sowie große Netze designen können. Prinzipiell sollen Bewerber, die sich für den gehobenen und höheren Dienst mit Aussicht auf Verbeamtung nach zweieinhalb Jahren interessieren, ihr Studium schnell und mit einem überdurchschnittlichen Abschluss beendet haben. Wie das Studium ein Muss ist, lässt der Bundesangestelltentarifvertrag (BAT) auch bei der Vergütung wenig Spielraum.

"Ein 27-jähriger Universitätsabsolvent, der nicht verheiratet ist, steigt mit 3200 Euro im Monat ein, ein gleichaltriger Fachhochschulabsolvent mit 2700 Euro, was sich aber nach einem halben Jahr Berufserfahrung auf 2950 Euro im Monat erhöht", nennt Personal-Managerin Rosset zwei Beispiele. Die festgeschriebene Höhe der Gehälter, die sich ausschließlich nach Ausbildung, Alter und Familienstand richtet, waren für Behörden bislang immer ein Minuspunkt beim Wettlauf um Mitarbeiter. Allerdings profitiert auch der BND wie andere öffentliche Institutionen von der angespannten Lage am IT-Arbeitsmarkt und registriert eine gestiegene Anzahl von Bewerbungen.

Überdies gibt sich die Behörde auch offener und präsentiert sich im Internet wie auf Messen - etwa der Systems - als Arbeitgeber - mit Erfolg, denn die Zahl derjenigen, die einen James-Bond-Flitzer als Dienstwagen erwarten, nimmt rapide ab, die der gut informierten Bewerber dagegen zu.

Kompakt: Der Bundesnachrichtendienst gehört neben dem Militärischen Abschirmdienst und dem Bundesamt für Verfassungsschutz zu den drei deutschen Geheimdiensten. Seine Aufgabe ist es, für die Bundesregierung politische, wirtschaftliche, militärische, technische und wissenschaftliche Informationen aus dem Ausland zu beschaffen. Er befasst sich mit dem internationalen Terrorismus, den Folgen der organisierten Kriminalität, der Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen sowie der Informationssicherheit. Seine Zentrale hat der BND, der 1956 aus der "Organisation Gehlen" hervorging, in Pullach bei München.