Bertelsmann-Tochter verkauft Musik im Web

BMG Entertainment startet kostenpflichtiges Download-Projekt

01.09.2000
MÜNCHEN (CW) - BMG Entertainment bietet ab September auf der Website www.musicdownload24.de aktuelle Musiktitel zum kostenpflichtigen Herunterladen an. Technische Unterstützung erhält die Bertelsmann-Tochter von Digital World Services und Lycos Europe.

Das Plattenlabel mit Sitz in Gütersloh will die Musikstücke auf der Web-Seite zu Preisen zwischen rund 29 und 49 Pfennig je Abspielen (Pay-per-Play) bereitstellen, der Kauf eines der zunächst etwa 100 Songs kostet 2,99 bis 4,99 Mark - abhängig von Aktualität, Chart-Position und Exklusivität des Repertoires. Damit die Kunden Geld für etwas ausgeben, das sie derzeit auch kostenlos bei Musiktauschbörsen wie Napster oder MP3.com erhalten können, lockt Musicdownload24.de mit bisher unveröffentlichten Stücken und Remixes. Außerdem erhält der Käufer neben den Audiodateien im neu entwickelten AAC-Format (Advanced Audio Coding) Fotos, Texte und Biografien zu den Künstlern. Beim Erwerb lädt der Kunde einen digitalen Container, bestehend aus definierten Nutzungsrechten und Songs, auf seinen PC. Anschließend gestattet eine Entschlüsselungskomponente auf dem Rechner das Abspielen. Für das Anhören der Soundfiles stellt Lycos Europe den Mediaplayer "Sonique" auf der Installations-CD zur Verfügung.

Die Verwaltung der digitalen Rechte, die Zahlungsabwicklung per Lastschrift sowie die Aufbereitung und Verschlüsselung der Dateien übernimmt Digital World Services (DWS), Hamburg. Das Unternehmen setzt dazu als Plattform Digital-Rights-Management-(DRM-)Software der Intertrust Technologies Corp. aus Santa Clara, Kalifornien, ein. Um künftig auch ein Kopieren auf tragbare Player zu ermöglichen, will DWS mit der Secure Digital Music Initiative (SDMI) und Herstellern von tragbaren Abspielgeräten zusammenarbeiten.

Das nur für Deutschland verfügbare Musikangebot soll im Laufe von drei Monaten auf maximal 300 Songs erweitert werden, zusätzlich will BMG auf der Website Konzertkarten und Fanartikel verkaufen. Das Unternehmen plant zudem, in der zweiten Projektstufe ab November einen Teil seines Repertoires auch auf Websites von Handelspartnern zum Download bereitzustellen.