Mit Zuwachsunterstützung gegen Innovationshemmnis Nummer eins:

BMFT fördert F&E-Personal in der Industrie

16.01.1987

BONN (CW) - Neueinstellungen von Forschungs- und Entwicklungspersonal in der Industrie fördert mit einem "lnnovationstest" das Bundesforschungsministerium. Maschinenbau und Elektrotechnik zeigen den größten Bedarf. Seit 1985 wurden insgesamt etwa 10 000 Fachkräfte - die Hälfte davon in kleineren Unternehmen - engagiert. Bisher betrug der Aufwand dafür 93 Millionen Mark.

Die Innovationsdynamik in Unternehmen hierzulande krankt nach Ansicht des Bundesforschungsministers Heinz Riesenhuber an der Personalbeschaffung. Gefragt sind Ingenieurausbildungen, Fachrichtung Maschinenbau mit 35 Prozent, gefolgt von Elektrotechnik mit vier Punkten weniger. Davon wären besonders die Bereiche Forschung und Entwicklung in kleineren und mittleren Betrieben betroffen. Mit einem Konzept für einen "Innovationstest", das bis Ende 1987 ausgelegt ist, will das Bonner Ministerium nun dieses Innovationshemmnis abbauen und den Zuwachs an Forschungspersonal unterstützen.

Dabei beträgt die Förderung für Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten 55 Prozent des Bruttoentgelts des neu eingestellten Personals für eine Dauer von 15 Monaten; größere Einheiten liegen geringfügig darunter. Der Höchstzuschuß ist pro Unternehmen auf 250 000 Mark jährlich begrenzt.

Allein in den kleineren Unternehmen wurden seit 1985, so weist die Zwischenbilanz des BMFT über das Programm aus, 5000 Mitarbeiter neu engagiert. Zum Teil verrichteten diese Kräfte in Klein- und Mittelbetrieben neben ihrer Arbeit in den Forschungslabors auch andere betriebliche Tätigkeiten. Spitzenbedarf meldeten DV- und Büromaschinenhersteller an. Besonders innovationsdynamisch sind weiterhin die Branchen Feinmechanik, Optik und Elektrotechnik sowie Straßenfahrzeugbau. Nimmt die Innovationsdynamik ab, geht auch die Beschäftigtenveränderung zurück, so das Bonner Ministerium.

Im vergangenen Jahr habe sich die Zahl der Anträge mehr als verdreifacht auf 4771 mit einem Gesamtvolumen von 93 Millionen Mark. Als größten Zuwendungsempfänger macht das BMFT den Maschinenbau mit 28 Prozent aus. Die Elektrotechnik folgt mit 20 Prozentpunkten.

Vierzig Prozent der geförderten Unternehmen waren weniger als zehn Jahre alt.

Die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen und die Industrie- und Handelskammern halten kostenlose Beratungskapazitäten für Antragsteller bereit.