Ikoss lädt Kunden und Freunde zum zehnjährigen Firmenjubiläum

BMFT: Beschäftigung geht vor DV-Förderung

07.11.1980

STUTTGART - Das Moskauer 17-Millionen-Mark-RZ-Projekt ist beendet und abgerechnet- der Auftragsbestand umfaßt derzeit rund zehn Millionen Mark, und der Anteil der Umsätze mit Abnehmern aus dem öffentlichen Bereich liegt unter zehn Prozent. Dies waren einige der Merkmale, die der geschäftsführende Gesellschafter Peter Beyer zum zehnjährigen Jubiläum der IKO Software Service (Ikoss) GmbH, Stuttgart, vor Festteilnehmern aus Wirtschaft und Verwaltung nannte.

Als Aufgabenschwerpunkte für das augenblicklich 90 (inklusive freie) Mitarbeiter umfassende Unternehmen in den 80er Jahren sieht Beyer

- den Ausbau des Computer-Aided Design-Geschäftsbereichs,

- verbesserte und verfeinerte Dienstleistungen auf dem Gebiet der Finite-Elemente-Methoden, des Mechanism Engineering und der Prozeß-Datenverarbeitung - hier speziell der Hochregal-Lagersteuerung und der Zeitungsverlagssysteme,

- den Einsatz moderner Software-Methoden und -Werkzeuge.

Die Grüße von Bundesminister Hauff überbrachte Dr. Fritz Rudolf Güntsch, Ministerialdirektor im BMFT. In Anspielung auf die derzeit laufenden Haushaltsdiskussionen in Bonn meinte Güntsch, eine Kürzung des BMFT-Etats um eine Milliarde Mark würde eine Förderung der Datenverarbeitung absolut gegenstandslos machen; dies schon deshalb, weil aus den Mitteln des Ministeriums an die 10000 Beschäftigte in diversen Großforschungseinrichtungen zu bezahlen seien.

Nach Meinung von Festredner Friedrich A. Meyer - der ADV/Orga-Chef war in seiner Funktion als BDU-Vorsitzender nach 7Stuttgart gekommen - kommt der "genialen Innovationsfahigkeit" die größte Bedeutung unter den Faktoren zu, die die Zukunft der unabhängigen Software-Häuser bestimmen. Vorauszugehen habe eine Entscheidung des Software-Anbieters, ob er langfristig als

Generalist oder als Spezialist auftreten wolle. Es gebe jedoch auch die Möglichkeit, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen, unterstrich Meyer und verwies dazu auf die vom BDU geförderte Kooperation zwischen freien Software-Häusern, die so etwas wie einen Mittelweg eröffnen könne.

Die Entwicklung der gesellschaftlichen Institutionen hat mit der realtechnischen Entwicklung nicht schrittgehalten, und die Kontrollfunktionen des Marktes sind unzureichend. Diese Ansicht vertrat Professor Dr. Günter Ropohl von der TH Karlsruhe, der in seiner Festrede "Die unvollkommene Technik" ein Plädoyer für die Technik und für die konstruktive Kritik an ihr hielt - und sich dabei von der Kritikerschelte seines Kollegen Steinbuch distanzierte. Ropohl forderte mehr dezentrale und pluralistische politische Prozeduren und Institutionen, um so die Technik nicht unkontrolliert fortentwickeln zu lassen, sondern rechtzeitig auch ihre ökotechnischen und soziotechnischen Implikationen steuern zu können"