Web

BMC-Manager erklärt Debatte um Nicholas Carr für beendet

14.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In die andauernde Diskussion um den Wertschöpfungsbeitrag der Informationstechnik im Unternehmen hat sich nun Tom Bishop, Chief Technology Officer (CTO) von BMC Software, eingemischt. Auf der Jahreskonferenz der BMC Remedy User Group in San Jose sagte Bishop gestern morgen: "IT spielt für Unternehmen sehr wohl eine Rolle. Für das Vorankommen im Wettbewerb war sie wahrscheinlich noch nie so wichtig wie heute." Der CTO antwortete damit auf die so populären wie umstrittenen Thesen des Journalisten und Autors Nicolas Carr, der mit den Aufsätzen "IT doesn`t matter", "The End of Corporate Computing" sowie dem Bestseller "Does IT matter" von sich reden machte.

Es gehe darum, Informations-Services fest miteinander zu verankern, so Bishop. In den Unternehmen gehe es heute darum, möglichst agil zu sein und sich schnell an veränderte Gegebenheiten anzupassen. Das führe dazu, dass Prozesse schnell veränderbar sind. Dabei komme der IT eine wichtige Rolle zu, sie sei von zentraler Bedeutung.

Der CTO führte ferner aus, dass auch operationale Effizienz und möglichst hohe Service-Level über die Wettbewerbsfähigkeit entscheiden. Um zu errechnen, ob Kapitaleinsatz zu einer angemessenen Rendite führt, bedürfe es korrekter Messverfahren - Aufgaben für eine wohl organisierte und gut ausgestattete IT-Organisation. "Die Diskussion ist vorbei", sagte Bishop, "beim IT-Einsatz geht es um nichts anderes als das Geschäft."

Geschäftstüchtig sprach der Vertreter des auf System-, Daten- und Service-Management spezialisierten Softwarehauses davon, wie wichtig eine prozessgetriebene Infrastruktur auf Basis von ITIL (Information Technology Infrastructur Library) und CMDB (Configuration Management Database) sei. Wer IT und Business verbinden und eine optimale Service-Umgebung schaffen wolle, müsse über die eingesetzten IT-Komponenten und ihre Beziehungen untereinander voll im Bilde sein, so der CTO. Sowohl ITIL als auch CMDB spielen im Produktportfolio von BMC eine wichtige Rolle.

Die Besucher der Veranstaltung erkannten durchaus die Marketing-Absichten Bishops. Gerd Hockelmann, Beschäftigter des TK-Unternehmens Ascom, sagte im Gespräch mit unserer Schwesterpublikation "Infoworld": "Die BMC-Vertreter müssen in dieser Weise präsentieren, wenn sie ihre Produkte verkaufen wollen." Grundsätzlich stimmte Hockelmann aber den Aussagen Bishops zu und betonte, wie wichtig Service Level Agreements seien und die Fähigkeit, Probleme zu erkennen, bevor es der Kunde tut. (hv)