Mit Java Virtual Machine

Bluebird soll OS/2 von IBM retten

27.06.1997

Unter dem Codenamen Bluebird stampft die IBM-Entwicklungsabteilung für Betriebssysteme im texanischen Austin momentan eine Softwaretechnologie für OS/2 Warp aus dem Boden, die Anwendern - zunächst hauptsächlich OS/2-treue Kunden - den Umstieg vom traditionellen Modell der Client-Server-DV in Richtung Java-basiertes Network Computing schmackhaft machen soll.

OS/2 Warp Bluebird besteht aus zwei Komponenten - einer Client-Umgebung und einem Satz von Server-Utilities. Beide 100prozentigen Java-Komponenten kommen künftig im Warp Server ins Spiel und ermöglichen beispielsweise mit Hilfe der Remote-Initial-Program-Load-(RIPL-) Technologie das Booten der Clients vom Server aus oder aber den Zugriff auf Applikationen im Netz.

Das Client-Betriebssystem läuft auf herkömmlichen PCs, die als sogenannte Thin Clients fungieren können, oder aber auf IBMs eigenen Network Computern "Netstation". Im Einsatz auf PCs läßt sich Bluebird IBM zufolge sowohl auf Intel-basierten Rechnern ohne Festplatte einsetzen, die die benötigte Software komplett vom Server beziehen, als auch als System verwenden, das temporäre Daten auf einer integrierten Harddisk auslagert. Das Konfigurations-Management und die Restriktionen der einzelnen Arbeitsplätze erfolgten, so das Unternehmen weiter, komplett vom Server aus.

Bluebird unterstützt native OS/2-Applikationen sowie Windows 3.x- und DOS-Anwendungen und erlaubt den Host-Zugriff mittels 3270- und 5250-Emulation.