Videomarkt

Blu-ray und Downloads auf dem Vormarsch

15.11.2010
Der Wandel auf dem deutschen Videomarkt schreitet voran.

Die Blu-ray Disc und Internet-Downloads sind auf dem Vormarsch. Inzwischen wird rund jeder zehnte Videofilm als Blu-ray in hoher Auflösung verkauft, geht aus aktuellen Zahlen des Bundesverbandes Audiovisuelle Medien (BVV) hervor. Die Zahl der digitalen Online-Videokäufe hat sich mit zwei Millionen von Januar bis September im Jahresvergleich verfünffacht.

Die Kino- und Videobranche setzt große Hoffnungen in die Blu-ray-Scheiben: Der Absatz von Filmen und TV-Serien auf DVD war in den vergangenen Jahren ein großer Gewinnbringer, das Geschäft hat jedoch seinen Höhepunkt überschritten. Unter anderem sollen jetzt 3D-Filme Blu-ray Käufer anlocken.

Vorerst dominiert aber weiterhin die DVD das Videogeschäft. Von den seit Jahresbeginn verkauften 76,7 Millionen Einheiten waren 67,3 DVDs. Bei der Stückzahl gab es noch ein Plus von drei Prozent. Da der durchschnittliche Stückpreis aber um vier Prozent auf 11,19 Euro nachgab, sank der Umsatz von 767 auf 753 Millionen Euro.

Der Durchschnittspreis einer Blu-ray sackte zwar kräftig ab: Von 20,17 Euro vor einem Jahr auf 16,05 Euro. Da der Absatz aber ungleich stärker gewachsen ist, verdoppelte sich der Umsatz nahezu auf 117 Millionen Euro. Mit den Online-Verkäufen erlöste die Branche 16 Millionen Euro gegenüber drei Millionen ein Jahr zuvor.

Im Videoverleih nagen die Online-Downloads inzwischen deutlicher am Geschäft der Videotheken. Der Umsatz aus der Vermietung physischer Bildtonträger sank in den ersten neun Monaten 2010 um vier Prozent auf 174 Millionen Euro. Die Vermietung per Download ist mit 15 Millionen Euro Umsatz zwar noch ein relativ kleines Geschäft. Allerdings sprang die Zahl der Transaktionen von 2,5 auf 4,4 Millionen hoch.

Damit ist die Lage in Deutschland anders als in den USA, wo der digitale Verleih ein regelrechtes Videotheken-Sterben ausgelöst und den Marktführer Blockbuster in die Insolvenz getrieben hat. Der größte US-Onlineverleiher Netflix schätzt, dass im laufenden Quartal mehr Filme und Serien übers Netz angeschaut als auf dem Postweg versandt werden.

Der Film "Avatar", der in den Kinos den Umsatzrekord hält, ist in Deutschland auch der meistverkaufte Videofilm in diesem Jahr, gefolgt von "Twilight - Bis(s) zu Mittagsstunde" und "2012". (dpa/tc)