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Etappensieg im Formatstreit

Blu-ray: Filmstudio Warner fällt HD DVD in den Rücken

07.01.2008

Unternehmen der Film- und Elektronikbranche kommen verstärkt unter Druck, schnell eine DVD-Nachfolge für Video in hoher Auflösung zu etablieren und den Kampf der Formate zu beenden. Denn der Verkauf von Videofilmen auf DVDs oder HD-Medien erhält zunehmend Konkurrenz durch Internet-Downloads. Der Chef des Warner-Filmstudios, Barry Meyer, warnte, HD-Discs könnten ihre Zukunft verspielen, wenn das Format-Wirrwarr andauere.

Die beiden Standards sind nicht miteinander kompatibel. Es gibt zwar einige wenige Geräte, die sowohl Blu-ray als auch HD DVD abspielen können, sie kosten aber zum Teil mehr als zwei unterschiedliche Player für die beiden Formate zusammen. Die Industrie glaubt, dass die Konkurrenz der beiden Formate die Verbraucher davon abhält, Abspielgeräte und Filme zu kaufen, weil sie Angst haben, sich für den Verlierer des Rennens zu entscheiden. Einige Marktbeobachter weisen aber auch darauf hin, dass viele Verbraucher möglicherweise vorerst mit der DVD-Qualität zufrieden sind.

Die HD-DVD-Technologie ist etwas günstiger, während die Blu-ray Disc mehr Kapazität bietet. Ein möglicherweise entscheidender Faktor für den Ausgang des Formatstreits ist die Spielekonsole PlayStation 3. Das Sony-Gerät hat ein eingebautes Blu-ray-Laufwerk. Deshalb wurden zwar mehr Abspielgeräte des HD-DVD-Formats fürs Wohnzimmer verkauft, beim Absatz der Medien hat aber Blu-ray die Nase vorn. Tsujihara zufolge entfallen auf Blu-ray in Großbritannien 75 Prozent der Verkäufe von HD-Discs und in Japan sogar 90 Prozent.

Ein Nachfolgeformat für die weit verbreitete DVD ist notwendig, weil sie nicht genügend Kapazität hat, um Filme in hoher Auflösung zu speichern. Film- und Elektronik-Industrie hoffen auf ein großes Geschäft beim Übergang zur höheren Bildauflösung, da dafür neue Fernseher, Player und Speichermedien benötigt werden. (dpa/ajf)