BlogBurst vermarktet die Blogosphäre

10.04.2006
Morgen schickt Pluck seinen Sammeldienst für Blog-Inhalte "BlogBurst" an den Start.

Einem Bericht von "Cnet" zufolge enthält BlogBurst gesammelte Schlagzeilen und Artikel aus 600 Weblogs, die Zeitungsverlage für ihre Online-Präsenzen und Blätter verwenden können. Als Kunden konnte Pluck zum Start bereits Gannett, Washington Post, San Francisco Chronicle, Austin American-Statesman sowie San Antonio Express gewinnen. Später will es auch redaktionelle Inhalte für Special-Interest- und Auslandspublikationen offerieren.

Laut Pluck-Chef Dave Panos interessiert die Verlage vor allem Content aus Bereichen wie Reisen, Frauenthemen, Technik, Essen, Unterhaltung und Lokales, wo ihnen teils dedizierte eigene Redakteure fehlen. Im Gegenzug werden die ausgewählten Blogger mit mehr Reichweite entschädigt, die sie wiederum über Werbung versilbern können. "Ich denke, gegen Ende des Jahres werden wir hunderte Zeitungen haben, die unsere Inhalte verwenden", glaubt Panos.

Pluck will über redaktionelle Kontrolle für die Qualitätssicherung sorgen. Interessierte Blogger, die ihre eigenen Inhalte für geeignet und gut genug halten, können sich bei Blogburst.com anmelden.

Der Medienexperte Jeff Jarvis bezweifelt zwar, dass bezahlte Syndizierung von Blog-Inhalten funktioniert, sieht die Verlage aber auf dem richtigen Weg, wenn sie Blogger mit einbeziehen. "Die Grenzen zwischen Mainstream-Medien und dem Rest der Welt werden beginnen zu verschwimmen", glaubt er. "Nicht weil Blogger sich den Mainstream-Medien anschließen, sondern wegen des gegenteiligen Effekts: Die Mainstream-Medien gehen wieder unters Volk." (tc)