IBM erweitert den PC um Braille-Window:

Blinden winken neue Arbeitsmöglichkeiten

28.03.1986

STUTTGART (pi) - Ein Braille-Window für den Einsatz auf dem lBM PC bietet jetzt IBM an. Das Produkt ist darauf ausgelegt, blinde User bei der Arbeit am Rechner zu unterstützen.

Neu entwickelt wurde eine in den IBM PC einsteckbare Adapterkarte, die dem Benutzer ermöglicht, über eine angeschlossene Zeile in der Blindenschrift Braille den Bildschirminhait zu lesen und alle Features sowie Zusatzeinrichtungen des IBM PC zu nutzen.

Als Fenster zum PC fungiert eine 80stellige Braille-Ausgabe, die in zwei Zeilen zu je 40 Zeichen unterteilt ist. Vor jeder Zeile befindet sich ein Statusfeld. Das obere Feld zeigt dabei die Nummer der Bildschirmzeile an, die auf der Braille-Zeile dargestellt wird. Im unteren Statusfeld erscheint die Spalte, in der sich der Cursor befindet, falls die Cursorzeile dargestellt wird.

Um mit bildschirmorientierten Programmen arbeiten zu können, läßt sich der Cursor auf der Braille-Zeile darstellen und entspricht der Cursorposition auf dem Bildschirm. Wenn gewünscht, kann "Braille-Window" so eingestellt werden, daß die Braille-Ausgabe automatisch immer die Cursorzeile anzeigt.

Ein Steuerblock neben der Braille-Zeile ermöglicht es dem Benutzer, jede Zeile des Bildschirms auf der Braille-Zeile entweder durch Direktwahl oder Vor- und Rückwärtsblättern darzustellen. "Braille-Window" benutzt die durch die DIN-Norm festgelegte Acht-Punkt-Braille-Schrift, eine Erweiterung der üblichen Sechs-Punkt-Braille-Schrift.

Die Software kann sowohl mit MS-DOS, PC-DOS, Unix/Xenix oder CP/M 86 betrieben werden und läßt sich parallel zu einem Monochrom- oder Farbbildschirm auch ohne Bildschirmadapterkarte anschließen. Für versierte Braille-Schreiber kann Braille-Window zusätzlich zu der PC-Tastatur mit einer Acht-Punkt-Braille-Tastatur ausgestattet werden, die die Eingabe von Blindenkurzschrift gestattet. Ein Funktionstastenblock zur Breille-Tastatur ist als Option erhältlich.