Bleep, Bleep Android: Ein erster Blick aufs Google-SDK

13.11.2007

Google und seine Partner vervollständigen dieses Basis-System mit einer austauschbaren Präsentations- und Anwendungsschicht, zu der z.B. Telefonfunktionen, ein Window-Manager, Benachrichtigungs- und Hintergrunddienste sowie ein Location Based-Services-Modul zählen. Ganz oben auf der Liste wird die Luft dünner: Basisapplikationen, die man auf gängigen Telefonen findet, bietet Android in seiner jetzigen Form kaum - ein rudimentärer Home-Screen mit bodenseitig durchscrollbarem einzeiligen Menü, ein Telefonfrontend (mit Anrufkonferenzen, Stummschaltung und Freisprechmodus), Kontaktliste und Browser sind die elementaren Bestandteile eines jeden kommenden Android-Phones.

Den ganzen Rest, z.B. spannende Applikationen wie ein Google Maps, eine Bildergalerie oder eine Terminverwaltung, darf jeder Hersteller, der auf Android setzt, selbst beisteuern. Die Open Handset Alliance liefert aber in ihrem SDK eine ganze Reihe von Demos mit, die veranschaulichen, wie ein fertiges "GooglePhone" aussehen kann - wer die knapp 60 Megabytes auf seinem Rechner installiert, kann sich auf einem gut funktionierenden Emulator schnell selbst ein Bild von Androids potenzieller Leistungsfähigkeit machen.

Aus Sicht der Entwicklergemeinde ist Android eine ungemein spannende Bereicherung der Betriebssystemlandschaft. Denn die API, mit der sich das System programmieren lässt, basiert auf einer durchdachten und für Mobiltelefone bzw. Echtzeitsysteme angepassten, komponentenorientierten Philosophie. "Views" entsprechen beispielsweise den Steuerelementen einer COM- bzw. .NET-Architektur; hier liefert Android unter anderem ein intuitives Datums-Auswahlfeld, Textfelder mit Auto-Vervollständigung, Listen- und Tabellenlayouts mit. Anwendungen können untereinander über sogenannte "Intents" (Absichten) kommunizieren: in der Basisvariante zählen dazu beispielsweise "VIEW" zum indirekten Aufruf des Browsers oder "CALL" zur direkten Anwahl einer Telefonnummer - Entwickler können die entsprechenden Zielanwendungen aber auch überschreiben und um neue Intents (z.B. "CHAT") erweitern.