Blades: Kleiner, einfacher, teurer

09.12.2004
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

Die kompakte Bauweise spiegelt sich jedoch auch im Preis der Blades wieder. Sie sind deutlich teurer als vergleichbare herkömmliche Server: Die Marktforscher von Gartner stellen in einer Studie vom Mai dieses Jahres fest, dass 2003 ein durchschnittlicher Blade-Server 3224 Dollar gekostet habe, ein durchschnittlicher Rackmount-Server mit einer Höheneinheit dagegen nur 2899 Dollar. Zudem existieren keine Standards für diese Technologie. Anwender, die sich zum Beispiel für IBM als Lieferanten entscheiden, können auch nur IBM-Blades in das zugehörige Chassis installieren. Zudem benötigen sie die Management-Lösung desselben Anbieters, um alle Funktionen sinnvoll nutzen zu können. Will ein Unternehmen also den Anbieter wechseln, drohen hohe Investitionen.

Was sind Blade-Server?



Blade-Server sind Steckkarten, auf denen der komplette Server mit Prozessoren, Hauptspeicher und meist auch Festplatten untergebracht ist. Die einzelnen Blades werden in ein Chassis gesteckt, das zentrale Komponenten wie Stromversorgung, Kühlung oder Netzwerkanschlüsse bereitstellt. Damit können wesentlich mehr Server in einem Gehäuse untergebracht werden, als das bei Rackmount-Servern der Fall ist: Ein Standard-Rack mit 42 Höheneinheiten kann bei machen Herstellern bis zu 280 Blades aufnehmen. Sind diese zudem mit Dual-Prozessor-Blades bestückt, ergibt das 560 Prozessoren in einem Schrank.

Blades sind heute in der Regel mit ein bis vier Prozessoren erhältlich, wobei der CPU-Hersteller Intel klar den Ton angibt. Je nach Hersteller und Modell benötigt ein senkrecht stehendes Blade zwischen drei und sieben Höheneinheiten. Da Blades Hot-Plug-fähig sind, also im laufenden Betrieb ein- und ausgebaut werden können, können die Systeme schnell um weitere Rechenleistung erweitert oder defekte Server ausgetauscht werden.

Die Basishardware kann nur bei wenigen Anbietern als Unterscheidungsmerkmal herhalten.