Druck in der Wolke

Blackberrys drucken treiberlos

07.05.2009
Von 
Uli Ries ist freier Journalist in München.
Anzeige  Jetzt auch noch Druckjobs: HP bietet vorerst exklusiv für Blackberrys einen Cloud-basierten Druckdienst an, der ohne Treiberinstallation auf dem Endgerät auskommt und mit Druckern aller Hersteller arbeitet. Der Dienst soll für große wie kleine Unternehmen gleichermaßen geeignet sein.
Erweitert: HPs CloudPrint-Client fügt den Kontextmenus der Blackberry-Anwendungen eine Option zum Drucken hinzu.
Erweitert: HPs CloudPrint-Client fügt den Kontextmenus der Blackberry-Anwendungen eine Option zum Drucken hinzu.

Eines der ersten sichtbaren Produkte der im Rahmen von RIMs Hausmesse Wireless Enterprise Symposium (WES) verkündeten Partnerschaft zwischen Blackberry-Macher RIM und HP ist der Dienst CloudPrint. Ist die CloudPrint-Software auf dem Blackberry installiert – der Client ist kompatibel zu allen Versionen der Device Software – erscheint ein „Print“-Eintrag im Kontextmenu der Anwendungen wie dem Posteingang oder Documents to go. Klickt der Anwender auf „Print“, präsentiert ihm der Client ein Suchfenster, in dem alle verfügbaren Drucker aufgelistet werden.

Das Suchergebnis variiert, je nachdem, ob der CloudPrint-Dienst von einem Unternehmen oder einer Privatperson genutzt wird. Unternehmen können beispielsweise durch eine vom Blackberry Enterprise Server umgesetzte Regel verhindern, dass Mitarbeiter vertrauliche Dokumente auf öffentlichen Druckern ausgeben. Ist der passende Drucker – der nicht zwingend der nächst gelegene sein muss, so dass beispielsweise auch Drucker in entfernt gelegenen Büros genutzt werden können – gefunden, schickt der Blackberry die zu druckende Datei an HPs CloudPrint-Server. Dieser leitet den Druckjob dann entweder an einen speziellen Druckserver im Unternehmen oder an den zum Drucker gehörenden Desktop-PC weiter.

Wie Sridhar Solur von HP im Gespräch mit der Computerwoche erklärt, müssen Unternehmen den Serverdienst pro Drucker lizenzieren. Die Preise stehen noch nicht fest. Kleinere Unternehmen und Privatpersonen, die ohne dedizierten Druckserver auskommen, kommen gratis an die notwendige Software. Laut Solur handelt es sich um ein lediglich wenige Kilobyte großes Programm, das zur Kommunikation mit dem Drucker auf bereits installierte Treiber zurück greift. Den Kontakt zum CloudPrint-Server baut das Programm – genau wie der dedizierte Server – über SSL auf. Es hält die Verbindung ständig aufrecht, um Probleme mit Firewalls zu umgehen.

Neben dem Szenario, in dem Firmenmitarbeiter von überall aus auf unternehmenseigene Drucker zugreifen können, sieht Solur noch ein weiteres Einsatzfeld: Hotels, Büromaterialläden oder andere Läden geben ihre Drucker gratis per CloudPrint frei und sollen so Kunden in ihre Räume locken. Um Sicherheitsprobleme zu umgehen, soll es eine Möglichkeit zur Freigabe des Drucks durch den Kunden geben, so dass das Dokument nicht unbeaufsichtigt im Ausgabefach liegt.

HP bietet eine API für den CloudPrint-Client an, so dass Softwareentwickler bequem auf die neue Druckfunktion zugreifen können. HP-Mann Solur vermochte allerdings nicht zu sagen, ob sich bereits Anbieter von kommerziellen Tools wie Salesforce.com oder SAP mit der API beschäftigen.