First Look

Blackberry Playbook - mehr als eine Spielerei

05.02.2011
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Alte Blackberry-Tugenden

Weitere Trümpfe sind die beiden Kameras: Die rückwärtige ist mit fünf, die Frontkamera mit drei Megapixel ausgestattet. Damit eignet sich das Gerät für Videotelefonate in HD-Qualität. Für eine ausreichende Energiezufuhr sorgt ein 5300-mAh-Akku. Bei mittlerer bis starker Beanspruchung sollte das Playbook damit einen ganzen Arbeitstag überstehen. Genaue Angaben machte RIM hierzu allerdings nicht.

Ein großer Schritt nach vorne gelingt RIM mit dem zugekauften Betriebssystem QNX, das schnell reagiert und mit Features wie Gestensteuerung überrascht. Beispielsweise öffnet eine senkrechte Bewegung das Menü mit allen Anwendungen. Außerdem haben Entwickler die Möglichkeit, bestimmte Gesten zur Steuerung des Playbooks über den äußeren Rahmen festzulegen, um - etwa anlässlich einer Präsentation beim Kunden - bestimmte Funktionen oder auch Preislisten aufzurufen.

Schlechter sieht es dagegen in Sachen Konnektivität aus: Zur Markteinführung bieten die Kanadier lediglich ein WLAN-Modell an. Der mobile Datenzugriff von überall ist aber dennoch möglich, da Tablet-Nutzer über ihr bei Bedarf schnurlos verbundenes Blackberry-Smartphone eine Netzverbindung herstellen können. Immerhin können sich Unternehmenskunden damit trösten, dass so keine zusätzlichen Mobilfunkverträge benötigt werden. Der Verzicht auf 3G-Unterstützung ist aber nur vorübergehend nötig: Ähnlich wie Apple bei der Einführung des iPad will auch RIM schon bald eine UMTS-fähige Version her- ausbringen. Für Sommer 2011 plant RIM in den USA ebenfalls Versionen für LTE beziehungsweise Wimax. Inwieweit diese auch in Europa genutzt werden können, ist wegen der unterschiedlichen Frequenzräume noch unklar.

Das Playbook bietet in Kombination mit einem Blackberry zusätzliche Funktionen.
Das Playbook bietet in Kombination mit einem Blackberry zusätzliche Funktionen.

Das Playbook bietet in Kombination mit einem Blackberry zusätzliche Funktionen, die Mobile Worker produktiver machen sollen. So lässt sich die Mobilfunkverbindung des Smartphones verwenden (Tethering), um E-Mail, Kalender, Kontakte und Aufgaben sowie den Blackberry Messenger (BBM) zu nutzen. Die Geräte gehen dabei über die Blackberry Bridge via Bluetooth eine mit AES256 verschlüsselte Quasi-VPN-Verbindung ein, ähnlich wie beim Blackberry Smartcard Reader. Anschließend können Nutzer etwa eine auf dem Blackberry empfangene E-Mail auf dem größeren Display bearbeiten und zurückschicken. Das Playbook fungiert dabei aber nicht nur als Bildschirm wie beim gescheiterten Palm Foleo, sondern ist vollwertig einsetzbar und nutzt nur den Datenzugang des Smartphones.