Navision-Zugriff von unterwegs

Blackberry ersetzt das Notebook

25.10.2004
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Komfortable Mail-Abfrage

In Sachen Übertragungsvolumen entpuppt sich auch der Outlook-Client des Pocket PCs eher als Nachteil, da er jedes Mal eine komplette Kontoabfrage durchführt und somit mehr Daten überträgt. Zudem ist die Mail-Abfrage beim Pocket PC nicht so komfortabel wie beim Blackberry, ergänzt IT-Leiter Ulrich, „denn der Pocket PC muss sich bei jeder E-Mail-Abfrage komplett neu am System authentifizieren, während der Blackberry seine Mails automatisch im Push-Verfahren erhält“.

Die Push-Funktion des Blackberry kann auch bei der Navision-Integration genutzt werden, indem etwa Daten aktiv zum mobilen Mitarbeiter übertragen werden. Bei der Anbindung des Blackberry an Navision setzt IT-Leiter Ulrich auf die Middleware „Flowfinity“ des gleichnamigen Herstellers. Das Flowfinity- System basiert auf plattformunabhängigen Web-Services und ist von Microsoft als „.NET Connected“-Applikation zertifiziert. Mit Hilfe der vorkonfigurierten Konnektoren der Middleware lassen sich die Java-basierenden Blackberry- Systeme in die IT-Infrastruktur integrieren und an ERP-Systeme wie etwa Navision anbinden. Bei der Völker AG können die Mitarbeiter so über den Blackberry etwa Projekte anhand von Eingabefeldern suchen sowie andere Suchanfragen von unterwegs an Navision weiterleiten.

Notebook abgeschafft

Die Ergebnisse dieser Suche bekommen sie dann vom ERP-System als Projektliste auf den Blackberry übermittelt. Dort können die Mitarbeiter dann die Projektdaten und -notizen ansehen und gegebenenfalls Neuerungen erfassen. Diese Veränderungen lassen sich wiederum an das Navision-System übertragen und dort speichern. Häufig benötigte Daten kann der Mitarbeiter zudem lokal auf dem Blackberry speichern. Ein Feature, das mithilft, das übertragene Datenvolumen zu begrenzen.

Bei der Völker AG hat sich diese Arbeitsweise so bewährt, dass Ulrich in der Folge die Notebooks der Außendienstmitarbeiter abschaffte, da sie im Vergleich zur Blackberry-Lösung unter TCO-Aspekten zu teuer waren. Im nächsten Schritt stattet der IT-Leiter ab Herbst auch die Servicetechniker mit den Handhelds aus, um so durch einen verbesserten Workflow zwischen Vertriebsbeauftragten und Technikern den Service für die Endkunden zu erhöhen.