Blackberry: Der Mail-Bote kann mehr

25.05.2005
Von Katharina Friedmann

Nachdem etwa 80 Prozent der von den Ifco-Mitarbeitern unterwegs benötigten Informationen wie "Auftragseingang" und "Tagesumsatz" nicht in dynamischer Form verfügbar sein müssen, erachtet Müller die Integration mit Unternehmensapplikationen wie ERP nicht als zeitkritisch. "Das läuft bei uns noch recht traditionell per Excel-Download aus SAP via Abab, das diesen Blackberry-tauglich aufbereitet", schildert der IT-Verantwortliche das derzeitige Prozedere. Mittelfristig plant der Mittelständler allerdings die Blackberry-Integration mit Teilen des SAP-CRM-Moduls, damit seine Außendienstler künftig vor Ort bei den zu betreuenden Kunden direkten Zugriff auf die aktuellen Informationen haben.

RZ-Fernüberwachung

Nicht nur für reisende Manager oder den Außendienst, auch im IT-Bereich der Firmen erweist sich der Blackberry offenbar als hilfreicher mobiler Gefährte: So nutzen ihn etwa bei der Apollo Optik GmbH neben Geschäftsführung und Regionalleitern auch die beiden "Operators", die für die Fernüberwachung des 50 Server umfassenden Rechenzentrums in Schwabach zuständig sind. "Im Fehlerfall - wenn etwa ein Server zu heiß wird oder die Klimaanlage ausfällt - werden die Diensthabenden umgehend per SMS oder E-Mail sowie Piepser oder Blinken auf ihrem Handheld benachrichtigt", erläutert IT-Leiter Erich Ehbauer.

Zu den Pluspunkten des Blackberry gegenüber anderen mobilen Plattformen zählen die Anwender neben dem Push-Prinzip vor allem die Bediener- und Administrationsfreundlichkeit des Systems sowie dessen mittlerweile ausgefeilte, mit der jüngsten Version 4.0 des Blackberry-Enterprise-Servers stark erweiterte Sicherheits-Features. Bei allem Enthusiasmus für den Blackberry gibt es eine Funktion, die die Firmen schmerzlich vermissen - eine Blackberry-taugliche Freisprecheinrichtung für das Auto, um die Handys ausmustern zu können. "Der Außendienst benötigt während der Fahrt eine Sprachsteuerung, um einen Kontakt anzuwählen", bringt Syngenta-Mann Müller den Notstand auf den Punkt. Eine praxistaugliche integrierte Lösung gebe es bislang selbst via Bluetooth nicht, bemängelt auch Dernbach. "Die derzeit erhältlichen Bluetooth-fähigen Blackberrys vertragen sich mit den Anlagen noch nicht."